Obdachlose bringt Kind im Stadtgraben bei minus 15 Grad zur Welt
Bei eisiger Kälte hat eine junge Obdachlose ein Baby zur Welt gebracht. Die Einsatzkräfte fanden die Frau in der Nähe einer U-Bahn-Station. Das Jugendamt sei nun im Rahmen seines Schutzauftrags aktiv, teilte die Stadt Nürnberg mit.
Symbolbild. 09.02.2021, Berlin: Ein Einkaufswagen, Tüten, Decken und Matratzen eines Obdachlosen liegen in der Unterführung hinter dem Bahnhof Zoo. Viele Obdachlose verweilen und leben hier während des kalten Winters. (DPA)

Eine Obdachlose hat unter freiem Himmel und bei rund minus 15 Grad im Nürnberger Stadtgraben ein Kind geboren. Die 20-Jährige brachte das Mädchen zusammen mit einem Begleiter am frühen Freitagmorgen auf dem Lüftungsgitter einer U-Bahnstation zur Welt, wie die Bundespolizei mitteilte. Als die Beamten gegen 5.00 Uhr eintrafen, war die Geburt bereits abgeschlossen. Die Frau versuchte, sich und ihr Baby mit einem Schlafsack gegen die eisige Kälte zu schützen. Der wenige Minuten später eingetroffene Rettungsdienst brachte Mutter und Kind ins Krankenhaus.

Die Stadt Nürnberg teilte mit, das Jugendamt sei im Rahmen seines Schutzauftrags aktiv und in engem Kontakt mit dem Sozialdienst der Klinik, in der sich Mutter und Kind befänden. Das Kind werde vom Jugendamt in Obhut genommen. Dann müsse die familiäre Situation geklärt werden. Die Stadt wies daraufhin, dass in Nürnberg mehrere Einrichtungen, darunter eine städtische existierten, in denen geschützte Mutter-Kind-Räume bereitstünden.

Wie es den beiden geht, war zunächst unklar. Laut Rettungsleitstelle wurden aber keine Komplikationen bekannt. Warum die junge Frau sich nicht vor der Geburt in ein Krankenhaus begab, blieb offen. Bundes- und Landespolizei hatten nach einem Anruf nach der Frau gesucht.

DPA