München: Alkoholverbot bei weiterem Infektionsanstieg
Bei einem weiteren Anstieg der Corona-Infektionen droht ein Alkoholverbot für den öffentlichen Raum. Das erklärte der SPD-Oberbürgermeister Reiter. Damit wolle man schwerwiegendere Maßnahmen verhindern.
Das Rathaus am Marienplatz in München. (DPA)

Die Stadt München hat ein Alkoholverbot für den Fall weiter steigender Infektionen mit dem Coronavirus beschlossen. Sobald die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz den Signalwert 35 erreiche, gelte ab 21.00 Uhr ein Verkaufsverbot für alkoholische Getränke zum Mitnehmen, erklärte der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Dienstag. Im öffentlichen Raum dürfe dann ab 23.00 Uhr kein Alkohol mehr getrunken werden.

Die Zahl der Corona-Infizierten war in den vergangenen Tagen in München deutlich gestiegen, die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz liegt mittlerweile bei rund 28. Das bedeutet, dass es über einen Zeitraum von sieben Tage 28 neu gemeldete Corona-Infektionen je 100.000 Einwohner gab.

In München entwickelte sich besonders der zentral gelegene Gärtnerplatz in der Coronakrise zu einer Partymeile, aber auch im Englischen Garten und an der Isar gab es große Menschenansammlungen. Über die Zustände beriet ein runder Tisch der Stadt, dessen Empfehlungen für Einschränkungen des Alkoholkonsums folgte der Stadtrat mit breiter Mehrheit.

Reiter erklärte, die Einschränkungen sollten noch wesentlich belastendere Maßnahmen verhindern. Zuvor hatte er bereits davor gewarnt, dass bei weiter steigenden Infektionszahlen auch Einschränkungen des Schul- und Kitabetriebs drohten. Dies solle unbedingt vermieden werden.

In Hamburg hatten mehrere Bezirke für die Wochenenden ein Verbot für den Außerhausverkauf von Alkohol verfügt. Auch in Bamberg gibt es solch ein Modell.

AFP