Mehr Dürren: Bauern fordern Zuschüsse für Ernteversicherungen
Der Deutsche Bauernverband will weg von Krisenhilfen und hin zu einem System von Ernteversicherungen. Der Staat soll Zuschüsse zu den Prämien leisten, fordert Vize-Verbandspräsident Hemmerling. So bräuchten die Landwirte keine Nothilfen mehr.
Symbolbild. 19. Juli 2022, Selm, Deutschland: Das Foto zeigt vertrocknete Maispflanzen in der Nähe von Selm an einem sonnigen Sommertag während einer Hitzewelle. (AFP)

Der Deutsche Bauernverband fordert wegen der häufigeren Dürren in Deutschland finanzielle Unterstützung für Landwirte, die Ernteversicherungen abschließen. „Wir müssen weg von Krisenhilfen, hin zu einem System von Ernteversicherungen“, sagte Udo Hemmerling, Vize-Generalsekretär des Verbands, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben). „Da wünschen wir uns einen staatlichen Zuschuss zu den Prämien. Wenn es diesen Zuschuss gäbe, bräuchten die Landwirte keine Nothilfen mehr.“ 2018 war der Bund wegen einer starken Dürre mit fast 300 Millionen Euro Hilfen für die Betriebe eingesprungen. Die Auswirkungen der Klimakrise spüre schon jetzt fast jeder Hof, sagte Hemmerling: „Im Prinzip sind heute alle Landwirte davon betroffen. Vom Grünlandbauern bis zum Ackerbauern haben alle mit längeren Trockenperioden zu tun.“ Neben Zuschüssen zu Versicherungen plädierte Hemmerling auch für mehr Möglichkeiten bei der Anpassung von Arten. „Wir brauchen eine geänderte EU-Gesetzgebung, um bei der Züchtung schneller reagieren zu können“, sagte der Verbands-Vize den Funke-Zeitungen. Die Nutzung der sogenannten Genschere Crispr/CAS zum Beispiel sei bislang sehr eingeschränkt. “Da brauchen wir mehr Flexibilität, damit eine neue Getreidesorte nicht 15 Jahre in der Züchtung braucht, sondern nur drei bis fünf.“ Mehr zum Thema: Ukraine-Krieg: Bauern warnen vor „Folgen für Welternährungslage“

AFP