Deutschlands Intensivmedizinern zufolge gibt es auf den Corona-Intensivstationen nahezu keine geimpften Patientinnen und Patienten ohne Vorerkrankung. „Die allermeisten Patienten, die wir behandeln – das wissen wir aus den Gesprächen mit vielen Kollegen großer deutscher Intensivstationen – sind gar nicht oder nicht vollständig geimpft“, sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vom Mittwoch.
Die Minderheit der Geimpften auf den Intensivstationen bestehe zu großen Teilen aus älteren Patientinnen und Patienten, deren zweite Impfung schon weit zurückliege. „Diese Menschen leiden in aller Regel zudem unter schweren chronischen Krankheiten“, sagte Marx.
Kapazitäten für freie Betten aktuell relativ stabil
Die Kapazitäten für freie Betten auf den Intensivstationen seien aktuell relativ stabil, teilte der DIVI-Präsident weiter mit. „Im Moment sind wir in einer Plateau-Phase, wir stagnieren bei etwa 1300 Covid-Intensivpatienten.“ Die Lage sei „unter Kontrolle“. „Wir sind inzwischen handlungsfähig und haben im Schnitt zwei freie Intensivbetten pro Standort“, sagte Marx.
Von einer Entspannung sei aber keineswegs zu sprechen. Weiterhin sei Covid-19 für die Intensivmedizin eine „große Belastung“, die Lage auf den Intensivstationen werde inzwischen aber „nicht mehr immer und zuallererst von Corona bestimmt“. Prognosen für die kommenden Monate sind dem Intensivmediziner zufolge aber „kaum möglich“.
Mediziner: Geimpfte landen nahezu nie in Corona-Intensivstationen
13 Okt. 2021
Laut dem Intensivmediziner und Divi-Präsident Marx gibt fast keine geimpften Patienten auf den Corona-Intensivstationen. Die Lage sei insgesamt „unter Kontrolle“, auch wenn Covid-19 immer noch eine „große Belastung“ für die Krankenhäuser darstelle.
AFP
Ähnliche Nachrichten
Rechtsrock-Konzert in Neumünster von Polizei verhindert
Polizei verhindert Rechtsrock-Konzert in Neumünster: Nachdem rund 400 Teilnehmer aufgefordert wurden, das Gelände zu verlassen, griffen einige Rechtsradikale die Einsatzkräfte mit Stühlen und Bierdosen an. Bundespolizisten aus Hamburg rückten an.
14 Bundesländer passen Abschlussprüfungen nochmals an
Fast alle Bundesländern wollen laut einem Bericht die Abschlussprüfungen an den Schulen weiter erleichtern. Grund dafür ist der Unterrichtsausfall während der Pandemie. Hessen hat sich noch nicht entscheiden. Rheinland-Pfalz geht einen anderen Weg.