Lufthansa-Streik: Verdi beklagt gewerkschaftsfeindliche Stimmung
Zu Beginn des Pilotenstreiks hat Verdi-Chef Werneke eine zunehmend gewerkschaftsfeindliche Stimmung in der Luftverkehrsbranche beklagt. Beim vergangenen Tarifkonflikt mit Lufthansa sei es stellenweise sogar zu Morddrohungen gekommen.
Archivbild. 27. Juli 2022, Hessen, Frankfurt am Main: Zwei Verdi-Mitglieder stehen am Eingang zur Lufthansa-Basis am Frankfurter Flughafen. (DPA)

Zu Beginn des Pilotenstreiks hat Verdi-Chef Frank Werneke eine zunehmend gewerkschaftsfeindliche Stimmung bei Tarifauseinandersetzungen in der Luftverkehrsbranche beklagt. Beim vergangenen Tarifkonflikt für das Lufthansa-Bodenpersonal sei es stellenweise sogar zu Morddrohungen gekommen, sagte Werneke der „Augsburger Allgemeinen“ (Freitag). Er akzeptiere Kritik an seiner eigenen Person, betonte der Verdi-Chef. Im Rahmen des Tarifkonflikts bei der Lufthansa sei jedoch in Teilen der Öffentlichkeit versucht worden, ein Klima zu erzeugen, im dem das Grundrecht auf Streiks angegriffen worden sei. „Ich empfand es als sehr bedrückend, dass Menschen, die auf unserer Seite in dem Lufthansa-Streik Verantwortung übernommen haben, bedroht wurden“, sagte der Verdi-Chef. Lufthansa muss nahezu komplettes Programm streichen Verdi hatte Ende Juli mit einem Warnstreik des Bodenpersonals den Flugbetrieb der Lufthansa fast komplett lahmgelegt. Mit einem überdurchschnittlichen Tarifabschluss legte die Lufthansa den Tarifkonflikt dann bei. Das Ergebnis beinhaltete einen Inflationsausgleich und zusätzlich eine Reallohnerhöhung. An diesem Freitag wollen die Piloten der Lufthansa mit einem ganztägigen Streik den Flugbetrieb ihres Unternehmens lahmlegen. Die Airline hat angesichts der Drohung nahezu das komplette Programm der Kerngesellschaft gestrichen. Betroffen sind rund 130.000 Passagiere von mehr als 800 Flügen, die an den Drehkreuzen Frankfurt und München ausfallen.

DPA