Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen haben begonnen
Der in Umfragen starken AfD könnte eine Premiere gelingen. Und wer in Erfurt und Dresden künftig regiert, könnte kompliziert werden.
Eine Wählerin wirft in einem Wahlraum im Rathaus im Sigmaringer Stadtteil Laiz einen Wahlschein in eine Urne. / Photo: DPA (DPA)

In Sachsen und Thüringen entscheiden die Wähler heute über die künftigen Machtverhältnisse in den Landtagen. Die Wahllokale öffneten am Morgen um 8.00 Uhr. Im Fokus steht vor allem die Frage, wie gut die AfD abschneidet, die erstmals bei einer Landtagswahl stärkste Kraft werden könnte.

In Thüringen lag die Partei unter Führung des Rechtsaußen Björn Höcke in Umfragen klar vorn. In Sachsen lieferte sie sich in den vergangenen Wochen ein Rennen um Platz eins mit der CDU von Ministerpräsident Michael Kretschmer.

Sowohl in Dresden als auch in Erfurt ist aber kein Bündnispartner für die AfD in Sicht. Beide Landesverbände werden vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft. Mit Spannung wird daher erwartet, welche Regierungsmehrheiten ohne die Partei möglich sein werden. In beiden Ländern zeichnet sich eine schwierige Koalitionsbildung ab.

Völlig neues Koalitionsmodell in Thüringen möglich

In Thüringen etwa schien in jüngsten Erhebungen nur eine eher ungewöhnliche Koalition aus der zweitplatzierten CDU, dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und der SPD Aussicht auf eine politisch machbare Mehrheit zu haben. Das erst Anfang des Jahres gegründete BSW war in den Umfragen in beiden Ländern deutlich zweistellig und lag in Thüringen teils sogar bei 20 Prozent.

Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP müssen mit schlechten Ergebnissen rechnen, die FDP und in Thüringen auch die Grünen lagen in Umfragen zuletzt unter der Fünf-Prozent-Hürde.

In Erfurt regiert derzeit eine rot-rot-grüne Minderheitsregierung unter dem Linken-Ministerpräsidenten Bodo Ramelow. Dieses Bündnis hat laut Umfragen aber kaum Chancen auf eine Fortführung. In Sachsen regiert Kretschmers CDU mit Grünen und SPD - hier ist zumindest denkbar, dass eine Neuauflage möglich sein könnte.

Die Wahllokale in beiden Ländern sind bis 18.00 Uhr geöffnet.

DPA