Die Verwaltung der Stadt Köln hat den Gremien des Rates einen Beschlussvorschlag zur Realisierung eines NSU-Denkmals vorgelegt. „Es ist ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit den Opfern rechten Terrors", erklärte Oberbürgermeisterin Henriette Reker laut Internetseite der Stadt Köln am Dienstag. Das Denkmal soll an den NSU-Anschlag im Jahr 2004 in der türkischgeprägten Keupstraße erinnern, bei dem mehr als 20 Menschen schwer verletzt worden waren.
Um an die NSU-Anschläge zu erinnern, war ein Wettbewerb für ein entsprechendes Denkmal in Köln durchgeführt worden. Opfer und Betroffene waren laut der Stadt in die Durchführung dieses Wettbewerbs, dessen Sieger am Ende der Künstler Ulf Aminde wurde, „eng eingebunden“.
Wie aus der Mitteilung hervorgeht, wird sich der Integrationsrat am 28. September mit der Vorlage auseinandersetzen. Voraussichtlich am 9. November soll schließlich der Stadtrat über die Vorlage entscheiden.
„Der Entwurf sieht eine Bodenplatte vor, die dem Grundriss des Hauses entspricht, vor dem 2004 die Nagelbombe in der Keupstraße explodierte, die mehr als zwanzig Menschen schwer verletzte“, beschreibt die Stadt das Denkmalprojekt auf ihrer Internetseite. Demnach können Besucher mit einer speziellen App auf dem Smartphone oder Tablet „ein virtuelles Gebäude errichten“, dessen Bausteine aus Filmen bestehen sollen.
„Diese können den NSU-Komplex, aber auch Themen wie alltägliche Ausgrenzung und Alltagsrassismus thematisieren“, spezifiziert die Stadt das Projekt weiter. Auch Lesungen und Diskussionen sollen an dem Ort des Denkmals stattfinden.
„Ich bin froh, dass das Denkmal nun endlich errichtet werden kann“, unterstrich Oberbürgermeisterin Reker. „Die Auseinandersetzung mit den Taten von damals darf nicht beendet sein.“
Das Denkmal soll nicht nur an die Anschläge der rechtsextremistischen Terrorzelle NSU erinnern. Es soll überdies auch zur Auseinandersetzung „mit dem aktuellen Rechtsextremismus und Rassismus“ anregen.