Der Islamwissenschaftler und Jesuit Felix Körner sieht in der Umwidmung der Hagia Sophia zur Moschee eine Chance.
Im Interview mit dem „Domradio“ kritisierte Körner vergangene Woche die Worte von Papst Franziskus. Dieser hatte gesagt, die Rückwandlung des Bauwerks in eine Moschee schmerze ihn.
Das ein Museum wieder als Gebetsort genutzt werde, könne eine religiösen Menschen nicht schmerzen, so Körner. Wenn allerdings mit dem Gebetshaus Politik gemacht werde, schmerze das noch viel mehr – es gehe dabei um Selbstprofilierung und Macht. Dabei könne aus einem säkularisierten Museum ein „Haus des Gebets“ für alle werden.
Es sei schließlich kein Drama, wenn gläubige Menschen in der Hagia Sophia nicht nur tolle Kunstgegenstände betrachteten, sondern beten könnten. Der Jesuit erzählte, er habe schon einige Male in einer Moschee gebetet. Den „Verlust“ der Hagia Sophia zu beklagen, sei „heuchlerisch“. Vielmehr sei sie als Gebetshaus wiedergewonnen worden.
Wenn Christen eingeladen würden, an diesem Ort zu beten, sei das ein Zeichen eines interreligiösen Dialogs. Damit könne die Hagia Sophia ein symbolischer Ort der Verständigung werden.
Jesuit: Aufregung über Hagia Sophia „heuchlerisch“
19 Juli 2020
Den „Verlust“ der Hagia Sophia zu beklagen, sei „heuchlerisch“, sagt der Jesuit Körner. Vielmehr sei sie als Gebetshaus wiedergewonnen worden.
TRT Deutsch
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