Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat zum Holocaust-Gedenktag vor einer Relativierung von NS-Verbrechen gewarnt. „Wenn wir der Opfer des Nationalsozialismus gedenken, stehen uns die Bilder des organisierten millionenfachen Massenmordes vor Augen“, sagte die CDU-Politikerin. „Sie zeugen von der Unmenschlichkeit einer gleichermaßen rassistischen wie gewalttätigen Ideologie.“
„Umso unerträglicher sind die wiederkehrenden Versuche, das Leid von damals für politische Zwecke zu instrumentalisieren, zu relativieren oder vergessen zu machen“, sagte Grütters. „All das verlangt von uns entschiedenes Dagegenhalten in Wort und Tat und das stetige Bemühen um Aufarbeitung und Aufklärung - vor allem durch die und mit den kommenden Generationen.“
Als unverzichtbar dafür bezeichnete Grütters die politische und historische Vermittlungsarbeit von Gedenkstätten und Erinnerungsorten zu den NS-Verbrechen. „Deshalb werden wir sie auch in diesem Jahr nach Kräften dabei unterstützen, mit neuen, auch digitalen Formaten noch mehr Menschen als bisher zu erreichen.“
Die Nationalsozialisten und ihre Helfer hatten während des Zweiten Weltkrieges sechs Millionen Juden ermordet. Seit 1951 erinnert Israel am Holocaust-Gedenktag an die Opfer. Die Vereinten Nationen legten 2005 den Internationalen Holocaust-Gedenktag auf den 27. Januar fest. An diesem Tag erreichte die Rote Armee 1945 das deutsche Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau und befreite mehr als 7000 überlebende Häftlinge. Allein in Auschwitz brachten die Nazis mehr als eine Million Menschen um, zumeist Juden. Viele wurden vergast, die Leichen anschließend verbrannt.