Fränkische Rechtsextremistin hatte Kontakte zum NSU
Eine 55-jährige Rechtsextremistin aus Franken soll laut Medienberichten Kontakte zu Helfern der Terrorzelle NSU und zur neonazistischen Partei „Der III. Weg“ gehabt haben. Der Generalbundesanwalt hatte gegen die Rechtsextremistin Anklage erhoben.
Symbolbild: Gerichtssaal (Others)

Die fränkische Rechtsextremistin, die vom Generalbundesanwalt wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat angeklagt wurde, soll Kontakte zu zwei verurteilten Helfern der Terrorzelle NSU gehabt haben. Das geht aus Informationen des Magazins „Der Spiegel“ und der Deutschen Presse-Agentur vom Donnerstag hervor. Demnach soll die 55-Jährige aus dem Landkreis Nürnberger Land in der sogenannten Gefangenenhilfe aktiv gewesen sein, bei der rechtsextreme Gesinnungsgenossen im Gefängnis betreut werden.
Dabei habe sie auch Kontakt zu den verurteilten NSU-Unterstützern Ralf Wohlleben und André E. Kontakt gehalten, als diese in Haft saßen, berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf Ermittler. Zudem soll sich die Frau bei der neonazistischen Partei „Der III. Weg“ engagiert und Verbindungen zu deren Bundesvorsitzenden Klaus Armstroff unterhalten haben.
Die Rechtsextremistin erwartet ein Prozess vor dem Oberlandesgericht München. Der Generalbundesanwalt wirft ihr vor, Brandanschläge auf Amtsträger oder Muslime vorbereitet haben. Zudem soll sie anonyme Drohbriefe, teils mit scharfen Patronen verschickt haben. Adressaten seien eine islamische Gemeinde, ein Flüchtlingshilfeverein, ein Bürgermeister und ein Landrat gewesen, berichtet das Magazin.
In einem der Schreiben sei dem Landrat eine Erschießung auf dessen Terrasse angedroht worden - dieses Drohszenario erinnert an den Fall des von einem Rechtsextremisten getöteten Regierungspräsidenten von Kassel, Walter Lübcke.

DPA