Ermittlungen: KSK-Soldaten mit fragwürdigen Geschäftskontakten
KSK-Soldaten sollen einem Bericht zufolge auffällig viele und besonders fragwürdige Geschäftskontakte pflegen. Auffällig dabei seien die Verbindungen zu privaten Sicherheitsfirmen. Geprüft werde, ob dabei geheime Informationen weitergegeben wurden.
Ermittlungen: KSK-Soldaten mit fragwürdigen Geschäftskontakten (DPA)

Das Verteidigungsministerium hat einem Bericht zufolge bei internen Ermittlungen fragwürdige Geschäftskontakte sowie eine überraschend hohe Anzahl von Nebentätigkeiten unter Soldaten der Bundeswehr-Elitetruppe KSK festgestellt. Bereits im vergangenen Herbst seien deswegen bei der Bundeswehr Verwaltungsermittlungen eingeleitet worden, berichtete das Nachrichtenportal „The Pioneer“ am Dienstag. Konkret gehe es unter anderem um mögliche Verflechtungen von privaten Interessen und dienstlichen Entscheidungen. Betroffen von den Untersuchungen sind dem Bericht zufolge aktive und ehemalige KSK-Soldaten, wobei für aktive Soldaten grundsätzlich strenge Regeln bei der Ausübung außerdienstlicher Tätigkeiten gelten. Laut „The Pioneer“ umfasste eine interne Liste im vergangenen Juni mindestens 124 Nebentätigkeiten von KSK-Angehörigen, ehe die Zahl auf rund 150 solcher Tätigkeiten anwuchs.

Verbindungen von KSK-Soldaten zu privaten Sicherheitsfirmen

Ob es dabei zu größeren Interessenkonflikten oder unerlaubten Weitergaben von Dienstgeheimnissen kam, werde derzeit geprüft. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf direkten oder indirekten Verbindungen von KSK-Soldaten zu privaten Sicherheitsfirmen. Der Bundestagsabgeordnete und Präsident des Reservistenverbandes der Bundeswehr, Patrick Sensburg (CDU), sagte „The Pioneer“: „Viele Privatfirmen haben großes Interesse daran, Ex-KSK-Soldaten für sich zu gewinnen – denn die verfügen über ein ganz spezielles Wissen.“ Dieses sei oft jedoch zu Recht geheim und müsse unter Verschluss bleiben. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Thomas Hitschler forderte „mehr Transparenz“ bei den Nebentätigkeiten und Geschäftskontakten des KSK. Das KSK war zuletzt vor allem durch eine Reihe rechtsextremer Vorfälle in die Schlagzeilen geraten. Für zusätzliche Unruhe sorgt derzeit die Affäre um eine Amnestie für entwendete Munition in den Reihen des KSK. Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) legt am Dienstag einen Bericht zum Stand der Reformen bei der Elitetruppe vor.

AFP