Ermittlungen gegen AfD-Mitarbeiterin wegen Waffenhandel mit rechter Szene
Drei Jahre lang sollen Waffen von Kroatien nach Deutschland geschmuggelt worden sein, die mutmaßlich für Rechtsextremisten bestimmt waren. Unter den Beschuldigten: die Mitarbeiterin des AfD-Abgeordneten Petr Bystron.
Symbolbild: Hände laden eine Schreckschuss-Pistole „Walther P22“ mit einem Magazin. (DPA)

Die Generalstaatsanwaltschaft München ermittelt gegen eine Mitarbeiterin des AfD-Bundestagsabgeordneten Petr Bystron wegen illegalen Waffenhandels. Die Beschäftigte im Wahlkreisbüro des Münchner AfD-Parlamentariers sei eine von 16 Beschuldigten, bestätigte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, Klaus Ruhland, am Donnerstagabend in München.

Zuerst hatte die „taz“ über die Vorwürfe gegen die Frau im Zusammenhang mit einem internationalen Waffenhändlerring berichtet. Der Fall führe von Kroatien bis nach Deutschland, bestätigte Ruhland. Es gehe auch um Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.

Das ZDF-Magazin „Frontal21“ hatte bereits im Dezember vergangenen Jahres in dem Fall über Ermittlungen gegen einen Hauptbeschuldigten und weitere Personen berichtet. Bei den Waffengeschäften gebe es Verbindungen zum rechtsextremen Spektrum und teils zu sogenannten Reichsbürgern.

Die AfD-Mitarbeiterin habe die Ermittlungen ebenfalls bestätigt, berichtete die „taz“. Bystron selbst wollte die Ermittlungen der Zeitung zufolge nicht kommentieren. Eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur im Wahlkreisbüro blieb zunächst unbeantwortet.

Zwischen 2015 und 2018 sollen dem Bericht zufolge Waffen von Kroatien nach Deutschland geschmuggelt worden sein, die mutmaßlich für Mitglieder der rechtsextremen Szene bestimmt waren. Wohnungen und Büros mehrerer Beschuldigter seien durchsucht worden, bestätigte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft. Dabei seien auch teilweise Waffen gefunden worden.

Aus internen Messenger-Nachrichten, die der „taz“ vorlägen, gehe ein Kaufinteresse der Frau hervor. Ob sie schließlich eine Waffe erwarb, sei unklar, hieß es in dem Bericht. Mindestens einmal habe sie zudem den Hauptverdächtigen, der ebenso bei der AfD aktiv gewesen sei, mit einem anderen potenziellen Waffenkäufer aus Bayern vernetzt.

DPA