Erfurt: Rassistische Gewalt in Straßenbahn nach Hinweis auf Maskenpflicht
Erneut wurde Erfurt zum Schauplatz eines offenbar rassistisch motivierten Übergriffs. Gleich zwei Personen sollen einen Fahrgast fremdenfeindlich beleidigt haben, einer schlug ihm ins Gesicht. Die Täter sind flüchtig.
Symbolbild: Landgericht in Erfurt. Dort wurde im Oktober ein Mann wegen eines rassistischen Übergriffs in einer Straßenbahn im April verurteilt. (DPA)

Ein 19-Jähriger ist in einer Erfurter Straßenbahn rassistisch beleidigt und mit der Faust ins Gesicht geschlagen worden, nachdem er einen anderen Fahrgast auf die Maskenpflicht aufmerksam gemacht hatte. Ein weiterer Fahrgast habe ebenfalls rassistische Beleidigungen in Richtung des jungen Mannes von sich gegeben, wie die Polizei mitteilte. Die Täter waren am Sonntag weiter auf freiem Fuß. Es seien inzwischen mehrere Zeugenhinweise zu dem Vorfall am Samstagmorgen eingegangen - die Kriminalpolizei ermittle.

Der junge Mann hatte am frühen Samstagmorgen einen anderen Fahrgast in der Straßenbahn auf die Maskenpflicht hingewiesen. Daraufhin sei er von dem Unbekannten mit der Faust ins Gesicht geschlagen und rassistisch beleidigt worden. Das Opfer wurde bei dem Angriff leicht verletzt.

Der Fall erinnert an einen anderen rassistischen Vorfall Ende April. Damals hatte ein Mann einen 17-jährigen Syrer wiederholt ins Gesicht geschlagen und dessen Handy zerstört. Ein Video von dem Überfall verbreitete sich in den sozialen Netzwerken. Ende Oktober wurde ein 41-Jähriger für den Übergriff zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

DPA