Doku „Bilge Ana - Mevlüde Genç“ feierte in Köln Premiere
Der Dokumentarfilm „Bilge Ana - Mevlüde Genç“ hat im Kölner Cinedom Kino seine Premiere gefeiert. Das Werk handelt von Mevlüde Genç, die am 29. Mai 1993 bei dem rechtsextremistischen Brandanschlag in Solingen fünf Familienmitglieder verlor.
18.06.2022, Deutschland, Köln: Die Familie Genç und YTB-Präsident Abdullah Eren bei der Filmpremiere im Cinedom-Kino (AA) (AA)

Der Dokumentarfilm „Bilge Ana - Mevlüde Genç“ („Weise Mutter - Mevlüde Genç“) hat im Kölner Cinedom Kino seine Premiere gefeiert. Das Werk handelt von Mevlüde Genç, die am 29. Mai 1993 in Solingen bei dem rechtsextremistischen Brandanschlag fünf Familienmitglieder verlor. Neben der vom türkischen Ministerium für Kultur und Tourismus sowie dem Amt für Auslandstürken und verwandte Gemeinschaften (YTB) geförderten Doku wurde am Samstagabend auch ein gleichnamiges Buch zu den Geschehnissen in Solingen vorgestellt.

Mevlüde Genç mahnt zu einem Zusammenleben ohne Hass An der Gala nahmen das Ehepaar Mevlüde und Durmuş Genç sowie ihre Familienangehörigen teil. Ebenfalls anwesend waren die Produzentin Sevinç Yeşiltaş, YTB-Präsident Abdullah Eren, die türkischen Generalkonsule Turhan Kaya und Ahmet Davaz, der ehemalige Kölner Bürgermeister Fritz Schramma und weitere geladene Gäste. In ihrer Rede mahnte Mevlüde Genç zu einem toleranteren Miteinander: „Wir alle leben zusammen, lasst uns immer unsere Liebe und Achtung füreinander in unseren Herzen tragen.“ Hass töte und führe nur zu mehr Hass, betonte Genç.

Präsident Eren: Rassismus in Deutschland nach wie vor präsent YTB-Präsident Eren erklärte, dass die Macher mit dem Dokumentarfilm und dem dazugehörigen Buch Mevlüde Genç sowohl der türkischen als auch der deutschen Gesellschaft vorstellen wollten. Mevlüde und Durmuş Genç erlebten mit dem tragischen Anschlag „vielleicht einen der größten Schmerzen, die ein Mensch in seinem Leben erleben kann“. Frau Genç habe jedoch mit ihrem würdevollen Verhalten und ihrer Weisheit alle etwas gelehrt und die Menschen an die Tugend der Vergebung erinnert. Die Werke sollen aber auch einen mahnenden Charakter haben. Eren verwies hierzu auf die Anschläge von Mölln und Solingen, die NSU-Morde und den Terroranschlag von Hanau. Diese Anschläge zeigten, dass der Rassismus in Deutschland weiterhin noch präsent ist.

TRT Deutsch