Corona-Meldepflicht: Rund 20 Prozent der Rückkehrer geben falsche Daten an
Stichproben der Bundespolizei zeigen: Jeder fünfte Rückkehrer aus einem Corona-Risikogebiet hält sich nicht an die kürzlich eingeführte digitale Einreiseanmeldung. Anstatt den echten Namen zu melden, geben viele Reisende Fantasienamen an.
Zwei Polizeibeamte gehen durch das Terminal 1 des Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg „Willy Brandt“ (BER). (DPA)

Etwa jeder fünfte Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten gibt falsche Daten an. Nach „Spiegel“-Informationen vom Sonntag ergibt sich das aus einer internen Statistik der Bundespolizei. Demnach kontrollierten Bundespolizisten bei Stichproben auf den großen deutschen Flughäfen seit Anfang November 15.147 Reisende. Bei 2985 Reisenden seien die eingetragenen Daten teilweise oder komplett falsch gewesen – also bei fast 20 Prozent. Ein Sprecher des Bundespolizeipräsidiums in Potsdam bestätigte die Zahlen auch der Deutschen Presse-Agentur. Es habe sich um Kontrollen der Einreiseanmeldungen vom 8. November bis zum 18. November gehandelt.

In Sicherheitskreisen habe es geheißen, mal hätten die Reisenden Fantasienamen wie „Donald Duck“ eingetragen, berichtete der „Spiegel“. Oft seien auch falsche Adressen und Telefonnummern vermerkt gewesen. Wer aus einem ausländischen Corona-Risikogebiet kommt, muss sich vor der Einreise nach Deutschland registrieren – seit dem 8. November läuft das digital. Die Informationen gehen an die Gesundheitsämter am Zielort des Reisenden. So sollen sie kontrollieren können, ob jemand die Quarantänepflicht einhält.

Reisende können jedoch ausgedachte Angaben machen, da kein Abgleich der Daten mit dem Einwohnermeldeamt erfolgt. Die Bundespolizisten können die Richtigkeit nicht kontrollieren, das sie keinen Zugriff auf die Details aus der elektronischen Datenbank haben.

DPA