Corona: Deutsche Bestatter kritisieren Umgang mit Verstorbenen in Meißen
Bilder von gestapelten Särgen in einem Krematorium in Sachsen sorgten jüngst für Empörung. Der Bundesverband Deutscher Bestatter kritisiert den Betrieb und betont, dass dies nicht der Normalzustand in deutschen Krematorien sei.
Archivbild. Sachsen, Meißen: Mit Kreide geschrieben steht "Corona" auf einem Sarg mit einem Verstorbenen darin. (DPA)

Der Bundesverband Deutscher Bestatter hat den Umgang mit Verstorbenen im kommunalen Krematorium im sächsischen Meißen kritisiert. „Diese Bilder sind furchtbar und sind nicht der Normalzustand“, sagte Verbands-Generalsekretär Stephan Neuser der Deutschen Presse-Agentur. „Das schadet auch dem Berufsbild, da hätte man sicher auch andere Krematorien kontaktieren können im Vorfeld.“ Das Krematorium in dem von der Corona-Krise besonders betroffenen Landkreis war in der vergangenen Woche an der Kapazitätsgrenze angelangt.

Der Leiter des Krematoriums verwies vergangene Woche darauf, dass der Betrieb Tote aus dem gesamten Freistaat Sachsen aufnehme. Bilder zeigten übereinander gestapelte Holzsärge in einer Andachtshalle, manche von ihnen notdürftig in Plastikfolie eingewickelt.

Neuser sprach am Montag von einer Ausnahme. Insgesamt sei die Situation in der Corona-Krise für die Bestatter in Deutschland „händelbar“. Generell hätten Bestatter im Januar mehr zu tun, weil die Standesämter über die Feiertage lange geschlossen hätten und erst nach und nach die Sterbeurkunden ausstellten. „Wenn man dann Corona-Hotspots hat wie in Sachsen und eine Übersterblichkeit, dann kann das dazu führen, dass es in einzelnen Regionen zu einer Überlastung kommt.“ Das sei aber nicht flächendeckend der Fall.

DPA