Ein Bündnis gegen Rechts und der Deutsche Gewerkschaftsbund Sachsen-Anhalt kritisieren Versuche der extremen Rechten, den Anschlag von Magdeburg zu instrumentalisieren. „Jetzt ist nicht die Zeit für Polarisierung oder gar politische Indienstnahme“, heißt es in der Erklärung, die vom DGB und dem Verein „Miteinander“ kommt. „Die Menschen der Stadt Magdeburg – wir alle – brauchen eine Atempause, eine Zeit der Besinnung, um das Geschehen zu verarbeiten.“
Man bitte alle politischen Akteure, auf das Bedürfnis der Menschen nach Momenten der Stille und der Trauer Rücksicht zu nehmen. Am Tag nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt von Magdeburg gab es bereits eine erste Demonstration rechter Gruppierungen.
AfD will Trauermarsch abhalten
Die AfD hat für Montag (17.00 Uhr) zu einer Kundgebung auf den Magdeburger Domplatz mit anschließendem Trauermarsch eingeladen. Dazu wird die AfD-Vorsitzende Alice Weidel erwartet sowie mehrere AfD-Landespolitiker. In der Einladung hieß es, die schreckliche Tat zeige auf dramatische Weise die Gefahren der derzeitigen Einwanderungspolitik. Parallel zur AfD-Veranstaltung hat eine Initiative namens „Gib Hass keine Chance“ zu einer Menschenkette um den Alten Markt aufgerufen.
In Magdeburg war am Freitagabend ein Mann mit einem Auto auf einem Weihnachtsmarkt in eine Menschengruppe gerast. Mindestens fünf Menschen wurden getötet, mehr als 200 Personen wurden laut Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) verletzt.
Der mutmaßliche Todesfahrer ist ein Mediziner aus Bernburg, stammt aus Saudi-Arabien und kam 2006 nach Deutschland. Der 50-Jährige fiel im Netz als islamfeindlicher Hetzer auf und äußerte dort Sympathien mit Israel und der AfD.