Brandenburg: Kundgebung und Mahnwachen gegen Grenzpatrouillen von Neonazis
Eine Potsdamer Initiative hat zu einer Solidaritätskundgebung gegen die neonationalsozialistische Kleinstpartei der „III. Weg“ aufgerufen. Diese mobilisiert für Samstag zu illegalen Grenzpatrouillen gegen Flüchtlinge in und um Guben herum.
01.05.2021, Sachsen, Chemnitz: Anhänger der rechtsextremen Partei „Der III. Weg“ stehen am 1. Mai auf einer Kundgebung mit Schildern. (DPA)

Die Seebrücke Potsdam ruft für Freitag zu einer Solidaritätskundgebung vor dem Brandenburger Landtag auf. Damit soll die geplante 24-Stunden-Mahnwache gegen die Neonazi-Kleinstpartei Der III. Weg“ am Folgetag in Guben unterstützt werden, kündigte die
Seenotrettungs-Initiative am Donnerstag in Potsdam an.

Der „III. Weg“ mobilisiert für Samstag zu illegalen Grenzpatrouillen in und um Guben herum, um Flüchtlinge, die über Belarus über die grüne Grenze nach Polen eingereist sind, vom Grenzübertritt nach Deutschland abzuhalten. Die Seebrücke Potsdam spricht von einer Form von Selbstjustiz und einer „Menschenjagd, die sofort gestoppt werden“ müsse.

Ein Netzwerk von Brandenburger Initiativen will deshalb ab Samstag ab 14 Uhr in Guben eine 24-stündige Mahnwache gegen die Neonazis abhalten. „Wir wollen den Neonazis nicht die Region überlassen. Wir wollen ein Zeichen setzen, dass Asyl ein Menschenrecht ist und
bleibt“, heißt es in dem Aufruf.

Gegenüber dem Nachrichtenportal „t-online“ erklärte die Bundespolizei, sie habe den Aufruf des „III. Wegs“ im Blick. Man stehe in enger Abstimmung mit den Landesbehörden in Brandenburg und arbeite auch mit dem polnischen Grenzschutz zusammen. Laut
Bundesinnenministerium wurden seit August etwa 4500 illegale Grenzübertritte an der polnisch-deutschen Grenze verzeichnet.

epd