Bundeswehr: Wehrbeauftragte Högl kritisiert Frauenmangel
Die Wehrbeauftragte Högl kritisiert den geringen Frauenanteil in der Bundeswehr und fordert entschlossene Maßnahmen. Trotz einer gesetzlichen Quote von 20 Prozent stagniert der Anteil weiblicher Soldaten bei rund 10 Prozent.
Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl, hat den Mangel an Frauen bei der Bundeswehr kritisiert. / Photo: DPA (DPA)

Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Eva Högl, hat den Mangel an Frauen bei der Bundeswehr kritisiert. „Ein Weiter-so kann es nicht mehr geben“, sagte die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Aktuell liege der Frauenanteil in der Bundeswehr bei etwas mehr als 13 Prozent. „Rechnet man die Sanität raus, liegt er unter 10 Prozent. Die Bundeswehr verfehlt damit ihre selbstgesteckten Ziele, und das seit Jahren“, sagte Högl. Gesetzlich sei eine Quote von 20 Prozent festgeschrieben.

Zudem beklagte Högl zu wenige Frauen in der Fläche sowie in Führungspositionen. „Es gab im Jahr 2023 in der gesamten Bundeswehr nur 47 Frauen in der Besoldungsgruppe A16 und höher. Im Vorjahr war die Anzahl identisch“, sagte Högl. Lediglich drei Frauen dienten demnach im Generalsrang. „Das kann nicht zufriedenstellen.“ Es müsse in den kommenden Jahren darum gehen, dass „Frauen in Führungspositionen Normalität werden“, sagte Högl. Sie kritisierte zudem sexuelle Übergriffe sowie einen Mangel an Toiletten und Duschen für Soldatinnen.

Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums sagte dem RND, dass sich ein Anstieg der Zahl von Frauen bei der Bundeswehr abzeichne. „Im vergangenen Jahr stammten rund 17 Prozent der Bewerbungseingänge von Frauen. Das freut uns sehr und zeigt, dass wir auch für Soldatinnen ein attraktiver Arbeitgeber sind“, wird die Sprecherin zitiert.

Sie räumte demnach jedoch gleichwohl ein, dass die Quote von Frauen auf militärischen Führungspositionen im Ministerium selbst aktuell bei etwa 2 Prozent liege. Außerhalb des Verteidigungsministeriums seien jedoch 16 Prozent der Führungspositionen von Frauen besetzt. Im Bereich des Sanitätsdienstes seien es sogar rund 46 Prozent.

TRT Deutsch und Agenturen