Bericht: Deutlich mehr Pflegeheimbewohner auf Sozialhilfe angewiesen
Laut einem Bericht sind immer mehr Pflegeheimbewohner auf Sozialhilfe angewiesen. Grund dafür seien die stark gestiegenen Eigenanteile. Die Linke kritisiert, dass Pflegeheime „immer mehr zur Armutsfalle“ werden und fordert eine große Pflegereform.
Eine Seniorin sitzt in ihrem Rollstuhl in einem Pflegeheim. (DPA)

Die Zahl der auf Sozialhilfe angewiesenen Pflegeheimbewohner ist einem Medienbericht zufolge im vergangenen Jahr stark gestiegen. Von 2019 auf 2020 erhöhte sich die Zahl um 17.215 oder 5,4 Prozent auf 336.580, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf eine Anfrage der Linksfraktion beim Statistischen Bundesamt. Hauptgrund für die stärkere Inanspruchnahme der Sozialleistung „Hilfe zur Pflege“ seien die in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Eigenanteile im Pflegeheim. Die Eigenanteile betragen dem Bericht zufolge derzeit 2125 Euro, 2019 waren es noch 1830 Euro. Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch sagte dem RND, „das Pflegeheim wird immer mehr zur Armutsfalle“. Der Umgang mit der Generation, die dieses Land aufgebaut habe, sei unwürdig. „Wir brauchen eine große Pflegereform mit einer drastischen Reduzierung der seit Jahren explodierenden Eigenanteile“, forderte Bartsch. Richtschnur sollten die durchschnittlichen Renten sein. „Die Eigenanteile dürfen nicht darüber liegen.“

AFP