Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ist im März so stark gesunken wie seit 16 Jahren nicht mehr. Die Behörden bewilligten den Bau von 24.500 Wohnungen. Das war ein Minus von 29,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Der Rückgang beschleunigte sich damit. Ein stärkeres Minus zum Vorjahresmonat hatte es den Angaben zufolge zuletzt im März 2007 gegeben (minus 46,5 Prozent). In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres wurden insgesamt 68.700 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt, das waren 25,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Trotz der großen Nachfrage nach Wohnraum sinkt die Zahl der Baugenehmigungen seit dem vergangenen Jahr. Wegen der stark gestiegenen Kreditzinsen und hoher Baupreise halten sich viele Bauherren mit Projekten zurück oder stornieren sie - von privaten Hausbauern bis Großinvestoren. Bauministerin Klara Geywitz (SPD) hat eingeräumt, dass die Ampel-Koalition das Ziel von jährlich 400.000 neuen Wohnungen verfehlen wird.
In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis März 2023 insgesamt 57.700 Wohnungen genehmigt, ein Rückgang von 28,4 Prozent. Dabei verringerte sich Zahl der Genehmigungen für Einfamilienhäuser um 31,1 Prozent auf 14.300, für Zweifamilienhäuser sogar um 51,9 Prozent auf 4100 Wohnungen. Bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, sank die Zahl der genehmigten Wohnungen um 25,2 Prozent auf 37.200.