Bald ist Schluss mit Sturm – Wetterdienst erwartet „Abflauen des Windes“
„Ylenia“, „Zeynep“, „Antonia“: Dicht an dicht reihten sich die Stürme in den vergangenen Tagen aneinander – und hinterließen Schäden im Land. Windig ist es weiterhin, allerdings mittlerweile längst nicht mehr so gefährlich wie zuletzt.
21. Februar 2022, Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin: Ein entwurzelten Baum liegt in der Innenstadt auf einem Kleinwagen. Die Polizei und Feuerwehren in der Landeshauptstadt hat am Wochenende wegen der extremen Wetterlage zahlreiche Einsätze. (DPA)

Ein Ende der heftigen Sturm-Serie über weiten Teilen Deutschlands ist in Sicht. In der Nacht auf Montag brachte „Antonia“ zwar noch einmal schwere Sturmböen, die auch tagsüber noch zu spüren sind. Allerdings sagte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in der Nacht zum Dienstag ein „weiteres Abflauen des Windes“ voraus. Wegen erheblicher Schäden müssen sich Bahnreisende auch noch zum Wochenstart auf Beeinträchtigungen einstellen.
Für alle Regionen Deutschlands war die Warnkarte des DWD am Montagmorgen mindestens orange eingefärbt – im Süden und vor allem im Südwesten am Alpenrand auch rot. Dort bestanden Unwetterwarnungen der Stufe 3 vor Sturm- und Orkanböen. Auf dem Brocken lag die Warnstufe gar bei 4 – also bei der Stufe für extreme Unwetter.

Signifikante Beruhigung für Montagabend erwartet
„Die Sturmlage müssen wir bis zum Montag noch durchstehen“, hatte ein DWD-Meteorologe in Offenbach noch am Sonntag vorhergesagt. Erst ab dem Abend beruhige sich das Wetter. „Der Wind wird die Woche aber weiter Thema bleiben“, erklärte er. „Allerdings wird das eine ganz andere Hausnummer als das, was wir in diesen Tagen erleben.“
Wegen des Unwetters in Teilen Bayerns und Einschränkungen im Zugverkehr soll im unterfränkischen Landkreis Miltenberg an diesem Montag teils der Unterricht ausfallen. Hintergrund sei, dass die Westfrankenbahn von Sonntagabend bis Montagmorgen den Zugverkehr im gesamten Streckennetz einstelle, teilte das Bayerische Kultusministerium mit.

21. Februar 2022, Mecklenburg-Vorpommern, Rostock: Der Fischkutter „Luna Rossa“ ist im Sturmtief „Antonia“ auf den Grund des Stadthafens gesunken. „Antonia“ beendet die heftige Sturm-Serie über weiten Teilen Deutschlands. (DPA)

Ein Ende der heftigen Sturm-Serie über weiten Teilen Deutschlands ist in Sicht. In der Nacht auf Montag brachte „Antonia“ zwar noch einmal schwere Sturmböen, die auch tagsüber noch zu spüren sind. Allerdings sagte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in der Nacht zum Dienstag ein „weiteres Abflauen des Windes“ voraus. Wegen erheblicher Schäden müssen sich Bahnreisende auch noch zum Wochenstart auf Beeinträchtigungen einstellen.
Für alle Regionen Deutschlands war die Warnkarte des DWD am Montagmorgen mindestens orange eingefärbt – im Süden und vor allem im Südwesten am Alpenrand auch rot. Dort bestanden Unwetterwarnungen der Stufe 3 vor Sturm- und Orkanböen. Auf dem Brocken lag die Warnstufe gar bei 4 – also bei der Stufe für extreme Unwetter.
„Die Sturmlage müssen wir bis zum Montag noch durchstehen“, hatte ein DWD-Meteorologe in Offenbach noch am Sonntag vorhergesagt. Erst ab dem Abend beruhige sich das Wetter. „Der Wind wird die Woche aber weiter Thema bleiben“, erklärte er. „Allerdings wird das eine ganz andere Hausnummer als das, was wir in diesen Tagen erleben.“

Erhebliche Probleme im Bahnverkehr - mancherorts auch Schulen geschlossen
Wegen des Unwetters in Teilen Bayerns und Einschränkungen im Zugverkehr soll im unterfränkischen Landkreis Miltenberg an diesem Montag teils der Unterricht ausfallen. Hintergrund sei, dass die Westfrankenbahn von Sonntagabend bis Montagmorgen den Zugverkehr im gesamten Streckennetz einstelle, teilte das Bayerische Kultusministerium mit.
Laut Deutscher Bahn (DB) kommt es in vielen Regionen am Montag noch zu Verspätungen und Zugausfällen. Demnach verkehren mit Stand vom Montagmorgen keine Fernzüge zwischen Hamburg und Rostock/Stralsund, Berlin und Rostock/Stralsund, Norddeich Mole/Emden und Köln sowie Siegen und Dortmund.
Nach Angaben der Bahn waren nach den zurückliegenden Sturmtagen zwischenzeitlich insgesamt mehr als 6000 Kilometer des Streckennetzes nicht befahrbar. Rund 2000 Einsatzkräfte seien rund um die Uhr unterwegs, um umgestürzte Bäume zu beseitigen und Oberleitungen zu reparieren. In Nordrhein-Westfalen stellte die Bahn wegen des Sturmtiefs „Antonia“ am Sonntagabend den Regionalverkehr ein.
Die Eisenbahngesellschaft Metronom, die viele Regionallinien in Niedersachsen, Hamburg und Bremen betreibt, teilte mit, dass voraussichtlich bis Montagnachmittag ein Bus-Notverkehr geplant ist.
Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) verlangte von der Deutschen Bahn ein besseres Unwetter-Krisenmanagement. So mahnte er einen gründlicheren und früheren Grünschnitt an, um entlang der elektrifizierten Strecken Baumstürze auf Oberleitungen zu verhindern. Er werde dies noch einmal an DB-Vorstand Ronald Pofalla adressieren, kündigte er am Sonntagabend an.

21. Februar 2022, Hamburg: Der Fischmarkt mit der Fischauktionshalle ist am Morgen während einer Sturmflut bei Hochwasser der Elbe überschwemmt. (DPA)

Behinderungen gibt es nicht nur auf der Schiene, sondern zum Beispiel für Schiffsreisende auf der Ostsee zwischen Rostock und Dänemark. Wie die Fährreederei Scandlines mitteilte, sind die Fahrten zwischen Rostock und dem dänischen Hafen Gedser bis Montagmittag abgesagt.

Mindestens sechs sturmbedingte Todesfälle in Deutschland
Wegen des Unwetters und nach einem Autounfall war die Zoobrücke in Köln zwischenzeitlich gesperrt worden. Wegen des starken Windes hatte sich dort am Abend der leere Anhänger eines Autos aufgeschaukelt, wie ein Polizeisprecher sagte. Der Fahrer verlor demnach die Kontrolle über seinen Wagen und krachte durch die Mittelleitplanke der Brücke.
In den vergangenen Tagen waren wegen der Orkantiefs „Ylenia“ und zuletzt „Zeynep“ mindestens sechs Menschen bei Unfällen in Deutschland gestorben. Tödliche Unfälle gab es auch in mehreren anderen Ländern Europas, etwa in Polen, den Niederlanden, Großbritannien und Belgien.
„Ylenia“ und „Zeynep“ dürften die Versicherer nach ersten Schätzungen mehr als 1,4 Milliarden Euro kosten. „Zeynep“ habe versicherte Schäden von über 900 Millionen Euro verursacht, teilte die auf Versicherungsmathematik spezialisierte Unternehmensberatung Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) in Köln mit. Es sei der intensivste Sturm seit „Kyrill“ im Jahr 2007 gewesen. Die versicherten Schäden des Sturms „Ylenia“ schätzte das Unternehmen auf 500 Millionen Euro.
Allein die Feuerwehr in Berlin rückte zu rund 4000 wetterbedingten Einsätzen zwischen Donnerstagfrüh und Sonntagnachmittag aus. Somit sei es „der einsatzreichste Ausnahmezustand Wetter in der Geschichte der Berliner Feuerwehr“ gewesen, teilte die Hauptstadtfeuerwehr mit. Bei einem solchen Ausnahmezustand werden zum Beispiel auch die freiwilligen Feuerwehren zum Dienst gerufen.

Mehr zum Thema: Mindestens neun Tote durch Sturm „Zeynep“ in Europa

DPA