Anklage gegen Terrorzelle „Gruppe S.“  zugelassen, Prozess ab Mitte April
Vor rund einem Jahr nahm die Polizei den mutmaßlichen Kopf einer rechten Terrorzelle fest. Die nach ihm benannte Terrorzelle „Gruppe S.“ und weitere Mitglieder werden nun angeklagt. Der Prozess soll ab Mitte April beginnen.
Archivbild. Einer der Terrorverdächtigen wird zum Bundesgerichtshof gebracht. (DPA)

Das Oberlandesgericht Stuttgart hat die Anklage gegen zwölf Mitglieder und Unterstützer der mutmaßlichen rechten Terrorgruppe „Gruppe S.“ zugelassen. Der Prozess solle ab dem 13. April beginnen, teilte ein Gerichtssprecher am Donnerstag mit. Der SWR hatte zuerst berichtet.

Nach SWR-Recherchen hat der als Rädelsführer angeklagte Werner S., nach dem die Gruppe auch benannt ist, in der Untersuchungshaft in Augsburg versucht, einen Mörder anzuheuern. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Augsburg bestätigte dem SWR auf Nachfrage ein solches Ermittlungsverfahren. S. soll einem früheren Mafia-Mitglied bis zu 50.000 Euro angeboten haben, wenn er den Hauptzeugen des Prozesses tötet.

Die Terrorzelle soll laut Bundesanwaltschaft Anschläge auf Moscheen geplant haben, um den politischen Umsturz einzuleiten. Laut Anklage hatten die Gründungsmitglieder das Ziel, „mit ihrer Vereinigung die Staats- und Gesellschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland zu erschüttern und letztlich zu überwinden“. Sie sollen hauptsächlich Gewalt gegen Muslime, aber auch gegen politisch Andersdenkende erwogen haben.

Die zwölf Angeklagten sind deutsche Staatsbürger, elf davon sitzen in Untersuchungshaft

DPA