„Ahmet geht zum Dealer“: Mathe-Aufgabenblatt sorgt für Empörung
Ein umstrittenes Aufgabenblatt aus dem Mathe-Unterricht einer deutschen Schule sorgt für Empörung. Darin wird geschrieben, dass „Ahmet“ Geld bei einem „Dealer“ wechselt. Nutzer in den sozialen Medien bewerten die Aufgabenstellung als rassistisch.
In einem Mathe-Aufgabenblatt wird geschrieben, dass ein Ahmet Münzen benötige und deshalb Geld bei einem „Dealer“ wechsele. (Twitter / Bahar Aslan)

Ein umstrittenes Aufgabenblatt aus dem Mathe-Unterricht einer deutschen Schule sorgt in den sozialen Medien für Empörung. Darin steht, dass „Ahmet“ häufig Münzen benötige und er sich deshalb bei einem „Dealer“ einen 10-Euro-Schein wechseln lässt. Diese Formulierung erwecke Assoziationen zwischen Drogenkriminalität und Migranten und sei daher rassistisch, kritisieren Nutzer. Ob die Aufgabe aus einem Schulbuch oder von einem Lehrer stammt, ist noch unklar. Das Foto vom Aufgabenblatt aus einer 9. Klasse hatte die Grünen-Politikerin Bahar Aslan am Dienstag auf der Kurznachrichtenplattform Twitter geteilt. Sie ist außerdem Lehrerin. Das Aufgabenblatt erhielt der Sohn einer Bekannten im Mathe-Unterricht, wie Bahar behauptet. ​​„Wenn wir Rassismus im Schulsystem anprangern, dann meinen wir auch immer Aufgaben, in denen Migrantinnen in Stereotypen dargestellt werden“, schreibt die türkischstämmige Lehrerin. Auch der türkischstämmige Anwalt Fatih Zingal kritisierte auf Twitter die Formulierung. „Wenn Türken in Zusammenhang mit ‚Dealern‘ genannt werden, ist das purer Rassismus“, so Zingal. Dieser „unterschwellige Rassismus“ erzeuge Hass auf Migranten. Es sei eine Schande, dass so etwas in einer Schule verwendet werde. Weitere Nutzer schlossen sich der Kritik an.

Einige Nutzer sprechen hingegen von einem Missverständnis. Die Begründung: In der Aufgabe könne ein Casino-Dealer gemeint sein, der eben Geld wechsle. Dem entgegnen andere Nutzer fragend, warum in der Schule eine Aufgabe gestellt werde, die sich in einem Casino abspiele und die von Glücksspiel handle. Zudem werde ausgerechnet in einer solchen Aufgabe ein für Migranten typischer Name verwendet.

Aslan sieht sich nun aufgrund ihres Twitter-Beitrages mit Drohungen konfrontiert. „Merke: Wenn du als Lehrerin in den sozialen Medien rassismuskritisch und diversitätssensibel unterwegs bist, kann es auch passieren, dass du eine Dienstaufsichtsbeschwerde bekommst“, so die Lehrerin.

TRT Deutsch