Die ersten nach Deutschland kommenden Flüchtlingskinder aus griechischen Lagern werden im Landkreis Osnabrück aufgenommen. „Die Kinder werden im Rahmen der Jugendhilfe dort untergebracht“, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Sozialministeriums am Donnerstag.
Sie würden zunächst an einem „gut geeigneten Ort“ im Landkreis Osnabrück von Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe betreut und begleitet, sagte Sozialministerin Carola Reimann. „Dort ist auch die medizinische und psychologische Versorgung sichergestellt“, sagte die SPD-Politikerin.
Einige der 53 Kinder sollen nach der 14-tägigen Quarantäne in Kommunen in Niedersachsen bleiben. Etwa 20 von ihnen haben dem Ministerium zufolge in Deutschland konkrete verwandtschaftliche Beziehungen und werden dorthin gebracht. Auch andere Bundesländer hätten angeboten, Kinder aufzunehmen, hieß es.
Zunächst hatte die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet, dass es sich um unbegleitete Minderjährige handelt, die am Samstag am Flughafen Hannover erwartet würden. Dem Bericht zufolge sollen die Kinder überwiegend jünger als 14 Jahre sein sowie aus unterschiedlichen Kriegsgebieten im Mittleren Osten und in Afrika stammen. Zunächst war von bis 58 Kindern die Rede, diese Zahl hätten griechische Behörden aber nach unten korrigiert, erklärte ein Ministeriumssprecher.
Nach wochenlangen Vorbereitungen war am Mittwoch bekannt geworden, dass am kommenden Samstag Kinder aus Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln nach Deutschland gebracht werden. Deutschland sei entsprechend seiner Zusage auch bereit, mehr unbegleitete Minderjährige von den Ägäis-Inseln aufzunehmen, hatte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin gesagt.