Nach Beginn des „Pro-Palästina"-Protestcamps an der Universität Wien hat sich das Rektorat „entschieden“ von der Kundgebung distanziert. In einer Erklärung vom Montag an die Nachrichtenagentur APA ist die Rede von „Verharmlosung von Terror“. Es gebe Raum für sachliche Diskussionen, aber „einseitige Darstellungen, Intoleranz, Rassismus und Antisemitismus“ würden nicht toleriert.
Der Studentenprotest begann am Montag mit etwa 100 Teilnehmern, die Dutzende Zelte aufschlugen und Transparente zeigten. Einige Demonstranten übernachteten auf dem Gelände. Die Polizei beobachtet nach eigenen Angaben die Situation, sieht aber keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und keinen Anlass für strafrechtliche Schritte.
Die Aktivisten fordern unter anderem die Einstellung von Forschungskooperationen und Finanzierungsprogrammen mit Waffenherstellern, die sie für den „Völkermord in Palästina, Kongo und Sudan“ mitverantwortlich machen. Hauptanliegen ist die Forderung nach einem Ende des israelischen Vernichtungskrieges in Gaza.
Die Universität hatte sich im Oktober über „israelfeindliche und antisemitische Parolen“ an den Wänden des Universitätsgeländes beschwert. Die Meinungsfreiheit dürfe nicht „zu Hass, zu Polemik und Geschichtsverfälschung sowie zur Unterstützung des Terrors der Hamas und eines politischen Islams missbraucht werden“, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme. Zu den Unterzeichnerinnen gehören die katholische Dekanin Andrea Lehner-Hartmann, die evangelische Dekanin Uta Heil sowie die alevitische Institutsvorständin Handan Aksünger-Kizil.