EU-Innenkommissarin Ylva Johansson hat Griechenland Rechtsbrüche im Umgang mit Migranten vorgeworfen. „Die gewaltsamen und illegalen Abschiebungen von Migranten müssen jetzt aufhören“, schrieb die Schwedin am Donnerstag nach Gesprächen mit griechischen Ministern auf Twitter. Zugleich betonte sie, der Schutz der EU-Außengrenzen vor illegalen Grenzübertritten sei eine Pflicht.
Johansson schrieb, man habe über den Außengrenzschutz, Migration und Grundrechte gesprochen. Die Minister hätten einen neuen Vorschlag skizziert, der Grundrechte in das griechische Asylsystem einbeziehen werde. Sie freue sich, dass dies bis Anfang September umgesetzt sein solle.
Die griechische Küstenwache versuche, zu verhindern, dass Migranten von Türkiye aus zu den griechischen Inseln übersetzen. Hilfsorganisationen kritisieren schon lange, es handele sich dabei regelmäßig um illegale Formen der Zurückdrängung, was Athen zurückweist.
Migration: EU-Innenkommissarin wirft Athen Rechtsbrüche vor
1 Juli 2022
EU-Innenkommissarin Johansson hat Griechenland Gewalt und Rechtsbruch im Umgang mit Migranten an seinen Außengrenzen vorgeworfen. Damit bestätigt sie, was Türkiye bereits zuvor mehrfach in internationalen Foren zur Sprache gebracht hatte.
DPA
Ähnliche Nachrichten
Zugunfall in Griechenland: Mitsotakis bittet Opfer-Angehörige um Verzeihung
Griechenlands Regierungschef Mitsotakis hat die Angehörigen der Opfer des schweren Zugunglücks um Entschuldigung gebeten. So ein Unglück dürfe im Jahr 2023 nicht passieren. Zuvor hatten erneut Tausende Menschen gegen Versäumnisse protestiert.
Zugunglück in Griechenland: Kritik am staatlichen Eisenbahnunternehmen
Nach dem schweren Zugunglück in Griechenland hagelt es heftige Kritik. Insbesondere das staatliche Eisenbahnunternehmen OSE steht im Mittelpunkt. Eisenbahngewerkschaftler hätten längst vor Unfällen gewarnt, heißt es in Medienberichten.