Das Kepler Universitätsklinikum (KUK) in Linz in Österreich hat einen Oberarzt entlassen, der während einer heiklen Operation die Klinik verlassen und an einen Assistenzarzt übergeben haben soll.
Interne Ermittlungen hätten „die Verdachtsmomente hinsichtlich der Verletzung der Dienstpflicht verdichtet“, so dass der Schritt unumgänglich gewesen sei, sagte der ärztliche Leiter des KUK, Ferdinand Waldenberger. Ein 77-jähriger Patient war vor knapp einer Woche wegen eines Aortarisses mit dem Rettungshubschrauber in das Krankenhaus gebracht. Der Oberarzt soll während der Operation an einen Assistenzarzt übergeben haben. Nach Schwierigkeiten bei der Operation starb der Patient. Laut einer Obduktion soll er während der OP einen Hinterwandinfarkt erlitten haben. Der Mediziner sei erst nach 45 Minuten wieder zurückgekommen, so Waldenberger. Die Justiz wurde eingeschaltet.
Zudem hat Waldenberger für „eine rechtliche Beurteilung“ alle Unterlagen an die Staatsanwaltschaft übergeben. Der Verdacht der fahrlässigen Tötung mit einem Strafrahmen von bis zu einem Jahr Haft oder gar der grob fahrlässigen Tötung ist zu prüfen. Es könnte auch ein Berufsverbot verhängt werden, so der ärztliche Leiter.