Wie die österreichische Tageszeitung „Der Standard“ am Donnerstag berichtet, soll der Leiter des Amts für Korruptionsbekämpfung Mitarbeiter sexuell belästigt und erniedrigt haben. Unter anderem soll er sich seinen Mitarbeitern mit offenem Bademantel gezeigt und auf dem Tisch liegend vor einer Mitarbeiterin posiert haben. Ein anderer Vorwurf beschäftigt sich mit der Erniedrigung von Mitarbeitern: Er soll Mitarbeitern seine Hand erst durch seine verschwitzte Achsel gezogen und sie ihnen dann gereicht haben.
Inzwischen ist der Leiter auf eigenem Wunsch versetzt worden. Das Ministerium hat ihn aber nicht suspendiert. Der Leiter wurde einer anderen Organisationseinheit zugewiesen. Nähere Angaben zu seiner neuen Aufgabe wurden nicht gemacht. Alle Beschuldigungen weise der Ex-Leiter des Amts für Korruptionsbekämpfung von sich und spreche selbst von einer Intrige. Auch für ihn gelte die Unschuldsvermutung.
Die Gerüchte machten schon seit Wochen die Runde. Auch das Innenministerium soll schon seit einiger Zeit von den Vorwürfe gewusst haben. Es werde intern ermittelt, hieß es. Derzeit würden disziplinarrechtliche Erhebungen und Befragungen laufen, so der Sprecher des Innenministeriums gegenüber „Der Standard“. „Die Vorwürfe wiegen schwer und müssen nun geprüft werden“, hieß es laut Innenministerium.
Wien: Leiter der Korruptionsbehörde muss vom Amt zurücktreten
30 Jan. 2020
Dem Leiter der Korruptionsbehörde wird sexuelle Belästigung von Mitarbeitern vorgeworfen. Seinen Posten ist er daher los, arbeitet aber weiterhin für das Ministerium.
TRT Deutsch und Agenturen
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