Griechenland will sechs weitere Rafale-Kampfbomber kaufen. Athen hatte bereits zuvor 18 dieser Mehrzwecksjets bestellt. „Bald werden es 24 sein“, sagte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis Ende der Woche in einer Rede in der Hafenstadt Thessaloniki, die vom griechischen Fernsehen übertragen wurde. Mit der Aufrüstung möchte Athen mit der militärischen Stärke Ankaras Schritt halten. Die beiden Nato-Staaten standen vergangenes Jahr kurz vor einer militärischen Auseinandersetzung im östlichen Mittelmeer, wo reiche Erdgasvorkommen vermutet werden. Athen verhandelt nach Informationen der griechischen Presse zudem über den Kauf von vier neuen Fregatten. Griechenland behauptet immer wieder, es sei bereit, die Differenzen im Zusammenhang mit dem Erdgaskonflikt mit der Türkei friedlich zu lösen. Dennoch rüstet die griechische Regierung weiterhin auf. Zudem zeigt Athen nicht immer eine Dialogbereitschaft mit Ankara und will von seinen maximalistischen Forderungen nicht ablassen. Gleichzeitig hoffe die griechische Regierung auf eine Einigung mit dem Nachbarn, versichert Mitsotakis. Wenn die Türkei dies ebenfalls wünsche und es trotzdem zu keiner Einigung komme, könne man das strittige Thema der Ausschließlichen Wirtschaftszonen (AWZ) vor den Internationalen Gerichtshof bringen. Die gleiche Lösung hatte zuvor die türkische Regierung vorgeschlagen.
Die griechische Hochrüstung wurde wiederholt von EU-Ländern und der Türkei kritisiert. Seit Jahrzehnten hat das Land mit seinen zehn Millionen Einwohnern anteilig höhere Militärausgaben als alle anderen europäischen Nato-Staaten – trotz massiver Staatsschulden, die Anfang der 2010er Jahre beinahe die Eurozone scheitern ließen.