Flutkatastrophe in Spanien: Königspaar bei Trauergottesdienst
Das Jahrhundertunwetter im Süden und Osten Spaniens Ende Oktober wütete besonders schwer in der Region Valencia. In der Kathedrale von Valencia finden sich Hunderte zum Gedenken an die 230 Todesopfer ein.
Flutkatastrophe in Spanien: Königspaar bei Trauergottesdienst / Photo: DPA (DPA)

Nach den verheerenden Unwettern in Spanien haben Hunderte Menschen in Valencia im Beisein des spanischen Königspaars mit einem Trauergottesdienst der Toten gedacht. Mehr als 400 Familien hatten ihre Teilnahme an der Trauerfeier in der Kathedrale der Mittelmeermetropole mit dem Erzbischof von Valencia, Enrique Benavent, bestätigt.

Allein 222 Menschen waren in der Region Valencia bei dem sogenannten Jahrhundert-Wetter vom 29. Oktober ums Leben gekommen, weitere acht in den Regionen Kastilien-La Mancha und Andalusien.

Applaus und Protestrufe für Felipe und Letizia

König Felipe VI. und Königin Letizia wurden um kurz vor 19 Uhr bei ihrer Ankunft an der Kathedrale mit Applaus und „Es lebe der König“ begrüßt, aber auch mit einigen Protestrufen, wie die Nachrichtenagentur Europa Press berichtete.

Während eines ersten Besuches in dem besonders schlimm getroffenen Ort Paiporta nahe Valencia Anfang November hatten wütende Menschen das Königspaar mit Schlamm beworfen, ein weiterer Besuch in dem Ort Chiva Mitte November war dann friedlich verlaufen. Nach dem Trauergottesdienst wollte das Königspaar noch mit Hinterbliebenen zusammenkommen, berichtete der Staatssender RTVE während einer Liveübertragung.

Menschen weiter empört

Viele Menschen sind weiter empört über die ihrer Meinung nach zu späte Warnung vor den Unwettern und zu langsam angelaufene Hilfe in vielen der etwa 80 betroffenen Orte westlich und südlich von Valencia. Ihr Protest richtet sich gegen Valencias Regionalpräsident Carlos Mazón, der ebenfalls am Trauergottesdienst teilnahm, aber auch an Spaniens Regierung in Madrid. Bei zwei Großdemonstrationen in Valencia waren Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen.

Viele Orte sind weiter schwer von den Überschwemmungen gekennzeichnet, teilweise funktionieren Strom und Heizung nicht, viele Schulen sind zudem nicht nutzbar.

DPA