Archäologen hatten vor zwei Jahren in der türkischen Provinz Mardin eine unterirdische Stadt entdeckt. Während die Ausgrabungen weiter voranschreiten, offenbaren sich die riesigen Ausmaße der Siedlung. Zuletzt wurden Gebetsstätten, Silos und Wasserbrunnen entdeckt.
Experten stießen in der als „Matiate“ bezeichneten Stadt zudem auf zahlreiche weitere Artefakte aus dem 2. und 3. Jahrhundert. Der Fundort befindet sich im Bezirk Midyat, der viele historische Bauten beherbergt.
Der Zugang zur unterirdischen Stadt war bei Wartungsarbeiten an den Straßen in der Gegend entdeckt worden. Dabei stießen die Arbeiter auf ein Höhlennetz. Archäologen begannen daraufhin mit der Freilegung der Fundstelle.
„Die unterirdische Stadt wurde ursprünglich als Versteck oder Fluchtort gebaut“, erklärt Gani Tarkan, Direktor des Mardin-Museums und Leiter der Ausgrabungen in „Matiate“, gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu.
„Familien und Gruppen, die das Christentum annahmen, suchten Schutz in unterirdischen Städten, um der Verfolgung durch Rom zu entgehen oder gründeten eine unterirdische Stadt.“
Auch „Matiate“ sei vermutlich aus diesem Grund errichtet worden. Etwa 60.000 bis 70.000 Menschen sollen dort gelebt haben.