Umfrage: Unzufriedenheit mit Bildungssystem wächst
In Wahlkampfreden wird oft die Wichtigkeit von Bildung betont, doch in der Umsetzung bleibt sie häufig im Hintergrund. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Bürger zunehmend unzufrieden sind und sich mehr Engagement in diesem Bereich wünschen.
Schülerinnen und Schüler sitzen während der schriftlichen Abiturprüfung in Biologie in einem Klassenzimmer im Leibniz-Gymnasium. / Photo: DPA (DPA)

Das deutsche Bildungssystem wird in der Bevölkerung immer schlechter bewertet. Derzeit sind nur noch 49 Prozent der Meinung, das Bildungssystem sei alles in allem sehr gut oder gut, wie eine repräsentative Allensbach-Umfrage für die Deutsche Telekom Stiftung ergab. 2020 waren es 56 Prozent, 2018 sogar 70 Prozent. Die Umfrage lag der Deutschen Presse-Agentur vorab vor.

Die Politik kümmert sich nach Ansicht einer großen Mehrheit von 80 Prozent der Befragten zu wenig um das Thema Bildung. 94 Prozent finden, Bildung sollte in der Politik einen hohen oder sehr hohen Stellenwert haben. Mehr als 90 Prozent halten es für (sehr) wichtig für die Demokratie, dass Deutschland ein gutes Bildungssystem hat.

Wunsch und Wirklichkeit klaffen der Befragung zufolge beim Thema Bildung deutlich auseinander. Während es 91 Prozent für wichtig erachten, dass ein gutes Bildungssystem gleiche Bildungschancen für alle Kinder erfüllt, sehen dies nur 25 Prozent in Deutschland als gewährleistet. 73 Prozent erwarten von einem guten Bildungssystem eine gute Vorbereitung auf das Berufsleben, aber nur 11 Prozent haben den Eindruck, dass das deutsche System dies schafft.

Als vordringlichste Probleme an den Schulen werden eine Behebung des Lehrkräftemangels (84 Prozent), eine bessere Vorbereitung auf das Berufsleben (73), eine Verringerung des Stundenausfalls (73) und mehr Vermittlung von Allgemeinbildung (66) genannt.

Den Angaben zufolge wurden im Juli mehr als 1000 Menschen ab 16 Jahren repräsentativ befragt.

DPA