Umfrage: Mehrheit der Bürger wünscht sich vorzeitige Neuwahl
Die Ampel-Koalition verliert immer mehr an Zustimmung. Laut einer aktuellen Umfrage spricht sich gut jeder zweite Wähler für vorgezogene Neuwahlen aus.
Christian Lindner (l-r, FDP), Bundesminister der Finanzen, Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nehmen an einer Sitzung des Bundestags teil. / Photo: DPA (DPA)

Die Ampel-Koalition ist nach Ansicht einer knappen Mehrheit der Wahlberechtigten an ihrem Ende angekommen. Laut dem neuen ARD-Deutschlandtrend wünscht sich gut jeder Zweite (54 Prozent) eine vorgezogene Bundestagswahl. Lediglich 41 Prozent sind demnach dafür, dass die Ampel-Regierung bis zum regulären Wahltermin am 28. September 2025 weitermacht.

Anhänger von SPD (77 Prozent) und Grünen (76 Prozent) halten eine Fortsetzung der gemeinsamen Regierungsarbeit hingegen weiterhin für sinnvoll. Für eine vorgezogene Neuwahl plädieren 93 Prozent der Anhänger der AfD, 75 Prozent der des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) und 69 Prozent der Unions-Anhänger. Ausgewiesen werden in der Umfrage die Meinungen der Anhänger für alle Parteien, die in der Sonntagsfrage mindestens 5 Prozent erreichen - damit fällt die FDP raus, die laut ARD-Deutschlandtrend aktuell auf 4 Prozent käme.

Union legt zu

Allgemein sinkt nach der von Infratest dimap unter 1.333 Wählern von Montag bis Mittwoch durchgeführten Befragung die Zufriedenheit mit der Bundesregierung: Nur 14 Prozent sind mit der Arbeit sehr zufrieden oder zufrieden - fünf Prozentpunkte weniger als beim Deutschlandtrend Anfang Oktober. Um sechs Prozentpunkte steigt hingegen der Anteil an Menschen, die weniger bis gar nicht zufrieden sind - auf 85 Prozent.

Die Union kommt in der Umfrage aktuell auf 34 Prozent - ein Plus von drei Prozentpunkten zur vergangenen Sonntagsfrage - und wäre damit klar stärkste Kraft. Die SPD liegt im Vergleich zu Anfang Oktober unverändert bei 16 Prozent, ebenso die AfD mit 17 Prozent. Die Grünen verlieren zwei Prozentpunkte und kommen auf 11 Prozent. Das BSW verliert zwei Prozentpunkte und landet derzeit bei sechs Prozent.

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

DPA