Einen klaren Fall von Rassismus und Ausländerfeindlichkeit in einer Wiener Straßenbahn hat eine Gruppe von drei Wiener Schülerinnen in einem Video festgehalten. In diesem ist zu sehen, wie eine Frau einen Mann anpöbelt, der sich neben sie setzt. Sie stänkert ihn an, ob er nicht geduscht habe und warum er „so stinke“. Als sie dies miterleben, mischen sich die Schülerinnen ein und verteidigen den Mann – worauf sie selbst zur Zielscheibe von Beschimpfungen werden. „Ihr Ausländer stinkt alle“, ist die Frau mittleren Alters in dem Video zu hören.
Den Sachverhalt hat jetzt die Aktion kritischer Schüler_innen („AKS Wien“) auf ihrem Facebook-Account gepostet. In dem Video erzählen die Mädchen: „Am Mittwoch ist uns folgendes passiert: Wir waren in der 31er Bim Richtung Schottenring auf dem Weg zu einem Schulausflug. Bei einer Station ist ein Mann eingestiegen mit Wurzeln aus einem anderen Land. Er konnte nicht perfekt Deutsch.“
Lenker warf Frau aus der Straßenbahn
Als dieser sich hinsetzte, gingen die Beschimpfungen los. In dem Video ist die Frau auch zu hören, wie sie Sätze wie „N*ger gehören in die N*gerstadt“ von sich gab. Der Lenker der Straßenbahn bekam den Rassismus-Eklat mit und verwies die Frau kurzerhand der Straßenbahn. Die Schülerinnen konnten weiterfahren.
Das Resümee zum Video auf Facebook lautet: „Rassismus ist für viele Menschen leider immer noch Alltag! Vier Wiener Schülerinnen erzählen ihre Geschichte, wie sie am Schulweg von einer Frau rassistisch angegriffen wurden. Solche Vorfälle passieren nicht selten und genau deswegen sollte man nicht wegschauen!“
Mehr zum Thema: Rassismus-Vorwürfe: Meinl-Logo in Wien ohne „nicht zeitgemäßen“ Mohrenkopf
Rassistischer Eklat in Wien: „Ihr Ausländer stinkt alle“
7 März 2022
Ein Mann setzt sich in der Straßenbahn neben eine Wienerin und wird sofort angepöbelt. Drei Mädchen kommen dem Mann zu Hilfe und werden selbst beschimpft. „Ihr Ausländer stinkt alle“, stänkert die Frau. Der Fahrer wirft sie daraufhin hinaus.
TRT Deutsch
Ähnliche Nachrichten
Deutsche Reisebloggerin läuft von Wien nach Istanbul für Erdbebenopfer
Die deutsche Reisebloggerin Franziska Niehus läuft von Wien nach Istanbul, um Spenden für die Erdbebenopfer in Türkiye zu sammeln. In fünf Monaten will sie 2400 Kilometer zurücklegen. Mit der Aktion will sie auch andere Menschen anregen zu helfen.
Rassismus? Türkischstämmiger Schülerrat-Sprecher aus eigenem Büro geworfen
In Braunschweig hat ein Wachmann den türkischstämmigen Stadtschülerrat-Sprecher Atakan Koçtürk aus seinem eigenen Büro rausgeworfen – weil er ihn offenbar für einen Einbrecher hielt. Dahinter steckt ein rassistisches Motiv, wirft der Betroffene vor.