1324 Mal sind Muslime in Österreich im vergangenen Jahr Opfer von antimuslimischen Übergriffen geworden. Das berichtet die Dokustelle Österreich, die Dokumentations- und Beratungsstelle für Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus in Österreich, in ihrem jüngsten Bericht.
Bei 82 Prozent der Fälle handelte es sich den Angaben zufolge um Hasskommentare oder Hetze im Internet. Im mittlerweile achten „Antimuslimischen Rassismus-Report“ wurden auch zahlreiche Fälle verstärkter rassistischer Polizeigewalt dokumentiert. In Bezug auf rassistisch motivierte Polizeigewalt in Österreich stellt die Dokustelle eine steigende Tendenz fest. Dabei handelt es sich um körperliche Gewalt oder unerklärliche Festnahmen.
Österreichweit registrierte die Dokustelle 1080 Fälle im Netz und 244 im öffentlichen Raum. Die Vorfälle ereigneten sich in den Bereichen Bildung, Arbeitswelt oder Zugang zu Dienstleistungen. In knapp 32 Prozent der Fälle ging es um Ungleichbehandlung. Es folgen Beleidigungen (21,7 Prozent) und Vandalismus (18,9 Prozent).
In der österreichischen Hauptstadt Wien wurden 112 rassistisch motivierte Übergriffe gegen Muslime gemeldet. Dazu zählen laut Dokustelle Anspucken, Ohrfeigen oder das Herunterreißen von Kopftüchern. In Wien leben etwa 285.000 Muslime. Die Dokustelle beobachtet auch einen Anstieg von antimuslimischem Rassismus gegenüber Frauen. In 98 Fällen waren Frauen betroffen, während es bei den Männern nur 37 Fälle waren.
Die Politik müsse jeder Form rassistischer Diskriminierung unmissverständlich entgegentreten, fordert Ümit Vural, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ).