Eine Studie des Center for Countering Digital Hate (CCDH) von insgesamt 8717 Instagram-Direktnachrichten (DMs) an berühmten Frauen zeigte sich: Eine von 15 DMs verstieß gegen die Regeln des Netzwerks zu Missbrauch und Belästigung. Dabei habe Instagram in neun von zehn Fällen nicht auf die Meldung der Inhalte reagiert.
Selbst Monate später waren 227 von 253 identifizierten Urheber-Accounts noch erreichbar, zitiert der „Standard“ die Studie. Dabei legen die Forschungsergebnisse nahe, dass die Hälfte der Täter weitere Nachrichten verschickt, wenn sie nicht gesperrt werden. Die Forschenden sprechen deshalb von einer „Epidemie frauenfeindlicher Beschimpfungen“.
Für die Untersuchung hat das CCDH mit fünf Frauen zusammengearbeitet, die gemeinsam 4,8 Millionen Follower haben. Darunter befinden sich die Schauspielerin Amber Heard, die britische TV-Moderatorin Rachel Riley und die Journalistin Bryony Gordon.
Instagram hält sich nicht an die eigenen Regeln
Instagram verbietet seinen Richtlinien zufolge folgende Inhalte explizit: Hassrede, Frauenfeindlichkeit, Homophobie, Rassismus, Mobbing, Belästigung, Gewaltaufrufe und Todesdrohungen. Auch Fotos oder Videos, auf denen Nacktheit oder sexuelle Handlungen zu sehen sind, dürfen auf der Plattform nicht geteilt werden. Auch nicht in Direktnachrichten. Dennoch fanden die Forschenden „125 Beispiele für bildbasierten sexuellen Missbrauch“. Eine von sieben Sprachnachrichten, die die teilnehmenden Frauen von fremden Personen erhalten haben, war missbräuchlich. Diese Sprachnachrichten zu melden ist hingegen unmöglich.
Im April 2021 hat Instagram neue Instrumente zum Schutz unserer Gemeinschaft vor Missbrauch vorgestellt. Personen, die beleidigende DMs verschicken, sollten strenger bestraft werden. Außerdem sollten Nachrichten herausgefiltert werden, die beleidigende Wörter, Phrasen oder Emojis enthalten, heißt es in einem Blogbeitrag. Eine Maßnahme, an der Instagram laut dem CCDH kläglich scheitert. Die Plattform versäume es systematisch, „Konten zu entfernen, die gegen seine Regeln verstoßen“. Ein erhebliches Problem hat Instagram auch mit betrügerischen Fake-Accounts, die sich als Heiratswillige ausgeben.
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Massive Kritik an Instagram für „Epidemie frauenfeindlicher Beschimpfungen“
8 Apr. 2022
Hassrede, Misogynie und Verschwörungsideologien erlangen in sozialen Medien wie Facebook und Instagram eine teils massive Reichweite. Belästigung findet aber nicht nur öffentlich statt, sondern auch über Direktnachrichten, so das Zentrum CCDH.
TRT Deutsch