Im Mund könnten Speichel-Bakterien beim Essen der Kohlsorten schwefelhaltige Verbindungen erzeugen, die unangenehm riechen, berichten australische Wissenschaftler im „Journal of Agricultural and Food Chemistry“. Eine hohe Konzentration der Verbindungen führe dazu, dass Kinder diese Kohlsorten nicht mögen. Dies könne auch eine Erklärung für die Abneigung gegen anderes Kohlgemüse sein.
Für die Studie identifizierten Forscher der australischen Wissenschaftsagentur Csiro zunächst die wichtigsten geruchsaktiven Verbindungen in rohem sowie gedünstetem Blumenkohl und Brokkoli. Diese wurden dann von 98 Familien mit Kindern zwischen sechs und acht Jahren bewertet – am schlechtesten schnitt dabei Dimethyltrisulfid ab, eine chemische Verbindung, die faul und schwefelig riecht.
Anschließend vermischte das Team um Damian Frank Speichelproben mit rohem Blumenkohlpulver und analysierte die entstandenen Verbindungen. Ergebnis: Kinder, deren Speichel hohe Mengen an flüchtigen Schwefelverbindungen produzierte, mochten rohes Kohlgemüse meistens nicht. Anders sah es allerdings bei Erwachsenen aus. Daraus schließen die Forscher, dass sich die Geschmacksnerven vieler Menschen über die Zeit an die Lebensmittel gewöhnen.
Neue Studie löst altes Rätsel: Warum hassen Kinder eigentlich Brokkoli?
23 Sep. 2021
Brokkoli oder Blumenkohl – für viele Kinder sind diese Lebensmittel einfach nur „pfui, bäh“. Aber warum ist das überhaupt so? Wissenschaftler präsentieren in einer Studie eine ungewöhnliche Lösung.
DPA
Ähnliche Nachrichten
Einer von sieben Krebs-Patienten musste im Lockdown auf OP verzichten
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie konnte einer Studie zufolge rund ein Siebtel aller Krebs-Patienten weltweit nicht operiert werden. Während der Lockdowns musste eine Krebs-Operation im Schnitt um 5,3 Monate aufgeschoben werden.
Großbritannien: Studie beschuldigt Darwin-Förderer des Rassismus
Eine Studie des Imperial College London empfiehlt die Entfernung einer Statue für den früheren Darwin-Förderer Huxley. Dieser habe Rassismus und Eugenik kultiviert. Die „Times“ vermutet, dass bald auch Darwin selbst in die Kritik geraten könne.