Die Zahl der Migrantinnen und Migranten, die fernab ihrer Heimat arbeiten, ist innerhalb von zehn Jahren rasant gestiegen. Darauf verweist das Migrationsanalysezentrum der UN-Organisation für Migration (IOM) in Berlin. Zudem sind die Überweisungen der Migranten in ihre Heimatländer höher als die ausländischen Investitionen und die Entwicklungshilfe in ihren Heimatländern zusammen, wie die IOM am Donnerstag berichtete.
Ein Drittel aller Ärzte in Großbritannien sind Ausländer
Die Zahl der arbeitenden Migranten lag 2020 weltweit bei fast 170 Millionen, berichtete die IOM unter Verweis auf Daten der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Das seien mehr als dreimal so viele wie 2010 (damals 53 Millionen). Ausländer machten fünf Prozent der globalen Arbeitsbevölkerung aus, nach zwei Prozent 2010.
In der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, welche wichtigen Rolle sie in den Gastländern spielen: So seien in Großbritannien ein Drittel aller Ärzte Ausländer, berichtet IOM unter Bezug auf OECD-Zahlen. Auch in Deutschland, den USA, Frankreich, Spanien und Italien sei der Anteil der Ausländer am Gesundheitspersonal beträchtlich.
Überweisungen aus dem Ausland für viele Länder wesentlicher BIP-Faktor
Insgesamt hätten Migrantinnen und Migranten in 2020 rund 540 Milliarden Dollar (476 Mrd Euro) in die rund 50 Länder mit niedrigen bis mittleren Einkommen überwiesen. Dies sind Länder mit einem Bruttonationaleinkommen pro Kopf und Jahr bis zu rund 4000 Dollar.
Im gleichen Jahr betrugen Investitionen und Entwicklungshilfe zusammen rund 440 Milliarden Dollar. In Ländern wie El Salvador, dem Libanon, Kirgistan, Tadschikistan und Tonga machten solche Überweisungen mehr als ein Viertel des gesamten Bruttoinlandsprodukts aus, berichtete IOM unter Bezug auf Daten der Weltbank.
ILO-Daten: Migranten für Arbeitsmarkt von immer größerer Bedeutung
16 Dez. 2021
Die Organisation für Migration hat anhand von Daten der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) die Bedeutung von Migranten auf dem Arbeitsmarkt unterstrichen. Deren weltweiter Anteil an allen Beschäftigten habe sich seit 2010 mehr als verdoppelt.
DPA
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