Ukraine-Krieg trifft Wirtschaft: Beschäftigte sehen Folgen für Betriebe
Einer Umfrage zufolge rechnet jeder zweite Beschäftigte mit Folgen des Ukraine-Krieges für das eigenen Unternehmen. Bei der Befragung zeigten sich Unterschiede nach Unternehmensgröße. In großen Betrieben wird die Situation negativer eingeschätzt.
Hälfte der Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft sieht Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf Unternehmen (DPA)

Der Krieg in der Ukraine wird sich nach Einschätzung vieler Beschäftigter in Deutschland auch auf ihr Unternehmen auswirken. Das ergab eine am Montag veröffentlichte Umfrage des Instituts Civey im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Die Hälfte der bundesweit 2500 befragten Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft rechnet mit Folgen für den Betrieb nach dem russischen Angriff. Dagegen erwarten 37 Prozent, dass es keine Konsequenzen geben wird. Bei der Befragung vom 14. bis 29. März zeigten sich Unterschiede nach Unternehmensgröße. In kleineren Betrieben mit maximal 50 Beschäftigten glauben knapp 45 Prozent, der Krieg habe für den eigenen Arbeitgeber Folgen. Ihnen stehen 43 Prozent gegenüber, die von keinen Auswirkungen ausgehen. In großen Unternehmen schätzen die Beschäftigten die Situation laut Umfrage negativer ein: Gut 56 Prozent befürchten Folgen, nur 31 Prozent haben die gegenteilige Erwartung. Fast 37 Prozent aller Befragten gehen davon aus, dass Geschäftsbeziehungen zu Kunden und Lieferanten neu aufgestellt werden müssen. Ein Viertel der Beschäftigten sagt, Energieeffizienz brauche nun in ihren Unternehmen noch höhere Aufmerksamkeit. Nur rund neun Prozent der Beschäftigten sind der Ansicht, dass angesichts des Krieges Innovationen stärker ins Blickfeld rücken sollten. Und etwa 16 Prozent der Befragten finden, dass auch die „Verantwortung für Demokratie“ für ihren Betrieb auf die Agenda gehört.

DPA