Die Türkei hat in den vergangenen Jahren erheblich in die Infrastruktur investiert und damit Investoren angelockt. Davon profitierte vor allen die Logistik- und Transportbranche. Nach einem Bericht der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu hat sich das auch auf den Außenhandel positiv ausgewirkt.
In den vergangen 18 Jahren habe das türkische Verkehrsministerium rund 930 Milliarden Lira für die Instandsetzung und Modernisierung der Infrastruktur ausgegeben. Allein für den Straßenbau seien 566 Milliarden Lira verwendet worden – das sind rund 62 Prozent der Gesamtinvestitionen. So seien in diesem Zeitraum mehr als 22.000 km Schnellstraße und mehr als 1800 km Autobahnstrecke gebaut worden.
Auch im Luftverkehrssektor habe die Türkei Entwicklungen verzeichnet – durch den Bau von Flughäfen und dem Anstieg der Passierzahlen. Der Flughafen Istanbul sei dabei das prestigeträchtigste Projekt gewesen. Demnach verfügt das Land derzeit über 56 Flughäfen, die bei voller Auslastung mehr als 317 Millionen Passagiere befördern können.
Allein 2019 seien rund 210 Millionen Reisende registriert worden und im Corona-Jahr seien immerhin knapp 82 Millionen Fluggäste transportiert worden.
Investitionen in das Schienennetz
Auch in den Ausbau des Eisenbahnnetzes wurde nach dem Medienbericht stark investiert. Güterzüge verkehrten in Richtung Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Polen, Österreich, Slowakei, Tschechien und Deutschland – sowie über die Baku-Tiflis-Kars-Linie nach Georgien, Aserbaidschan, Kasachstan, Turkmenistan, Usbekistan, Kirgisistan und Tadschikistan. Auch nach Russland und China finde ein reger Güterverkehr statt. Über den Bahnhof Van/Kapıköy verkehrten Güterwaggons in den Iran. Derzeit werde daran gearbeitet, auch Pakistan und Afghanistan über diese Route zu beliefern.
Warenexporte über türkische Häfen
Die Türkei hat zudem bedeutende Transporthäfen. Es gibt 182 Küstenanlagen mit dem ISPS-Zertifikat (International Ship and Port Facility Security Code), die im ganzen Land gewerbliche Güterverkehrsdienste anbieten.
In diesen Anlagen seien im vergangenen Jahr mehr als 486 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen worden. Bei knapp 139 Millionen Tonnen soll es sich um Exportgüter gehandelt haben. Insgesamt sei in demselben Jahr ein Warenaustauch in Höhe von 365,4 Millionen Tonnen abgewickelt worden.
Den Ausbruch des Coronavirus habe die Türkei auch als Chance genutzt, erklärte Gürsel Baran, Vorsitzender der Handelskammer von Ankara (ATO). Im Gesundheitssektor und Wirtschaftssektor habe die Türkei einen erfolgreichen Kampf gegen die Epidemie geführt. Gleichzeitig habe die Türkei die Aufmerksamkeit von Investoren anzogen.
Im Hinblick auf die geografische Lage und das Angebot an Arbeitskräften sei die Türkei ein potenzieller Kandidat dafür, um ein globales Produktionszentrum und weltweiter Lieferant zu werden, sagte Baran. Für ausländische Investoren gebe es von der Türkei aus einen schnellen Zugang zu den Märkten in Europa, Asien, dem Nahen Osten und Nordafrika, so der Experte.
Türkei: Strategische Lage und moderne Infrastruktur locken Investoren an
15 Feb. 2021
Dank der geografischen Lage und der modernisierten Infrastruktur ist die Türkei für ausländische Investoren als Standort interessant. Ob über Schienen-, See- oder Flugverkehr – von der Türkei aus können Märkte auf drei Kontinenten bedient werden.
TRT Deutsch
Ähnliche Nachrichten
Inflation-Umfrage: Immer mehr Deutsche fühlen sich in der Existenz bedroht
Während ein geringer Teil der Bevölkerung die Auswirkungen der Inflation nicht spürt, bangen viele andere um ihre Existenz. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor. Jeder Dritte muss demnach auf sein Erspartes zurückgreifen – so lange es geht.
Neuregelung bei Heizungen: Wirtschaftsministerium warnt vor Panikkäufen
Die Bundesregierung plant, ab 2024 nur noch Heizungen zuzulassen, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Nun warnt das Wirtschaftsministerium angesichts der geplanten Neuregelung vor teuren Panikkäufen.