Tourismusbranche fordert schnelle und digitale Visaverfahren
Die Tourismuswirtschaft fordert von der Politik schnelle und digitale Visaverfahren. Ansonsten würden Touristenströme und Arbeitskräfte an Deutschland vorbeigelenkt. Auf der Agenda des Branchentreffs steht auch das Thema Nachhaltigkeit.
Tourismusbranche fordert schnelle und digitale Visaverfahren / Photo: Reuters (Reuters)

Vor dem Beginn der Haupturlaubssaison fordert die Tourismusbranche von der Politik mehr Tempo und weniger Bürokratie bei Visaverfahren. „Es kann beispielsweise nicht sein, dass Touristen und potenzielle Arbeitskräfte monatelang auf ihre Visa warten müssen¡, sagte der Generalsekretär des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft, Sven Liebert, der Deutschen Presse-Agentur. „Touristenströme und Arbeitskräfte werden so schlimmstenfalls an Deutschland vorbeigelenkt.“ Andere Länder machten vor, dass Visa auch schneller und digitaler vergeben werden könnten.

An deutschen Auslandsvertretungen sind im vergangenen Jahr rund 444.000 nationale Visa zum Aufenthalt in Deutschland ausgestellt worden. Visa erfordern in der Regel die Beteiligung deutscher Behörden, insbesondere der Ausländerbehörden. „Die Bearbeitungsdauer von nationalen Visa hängt deshalb neben den Terminwartezeiten und personellen Kapazitäten der Auslandsvertretungen immer auch von den Kapazitäten der innerdeutschen Behörden ab“, sagte dazu der Sprecher des Auswärtigen Amts. Allein die Bearbeitungszeit in der inländischen Behörde könne bis zu ein Jahr dauern.

Vertreter von Reiseunternehmen, Airlines, Bahn- und Busverkehr kommen am Montag in Berlin zu einem Branchentreffen zusammen, bei dem auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) erwartet werden.

Neben der Digitalisierung der Branche soll auch das Thema Nachhaltigkeit auf der Agenda stehen. Der Bundesverband der Tourismuswirtschaft fordert dabei Investitionen in die Forschung zu alternativen Treibstoffen und Antriebsformen. „Diese müssen möglichst bald zu marktfähigen Preisen zum Einsatz kommen, damit Nachhaltigkeit keine Frage des Preises bleibt“, sagte Verbandsvertreter Liebert.

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