Der Industrieverband BDI hat seine Wachstumsprognose für dieses Jahr angepasst und geht nun von einem Rückgang der Konjunktur aus. Wie das Nachrichtenportal „The Pioneer“ am Mittwoch berichtete, erwartet der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) nun von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,4 Prozent - bislang hatte er ein Nullwachstum erwartet. Der BDI erwartet außerdem einen Rückgang der Exporte um 0,5 Prozent und der Importe um 1,5 Prozent.
Die deutsche Wirtschaft trete aktuell auf der Stelle, zitierte das Portal den Verband. „Wir verlieren Marktanteile in der Welt. Wir werden nach hinten durchgereicht“, sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm „The Pioneer“.
Es gebe hierzulande eine „seltsame Kombination von mehreren Dingen“, fuhr Russwurm fort. Er sprach von der „teuersten Energiesituation der Welt“ und Deutschland sei „langsam, wenn es um Genehmigungen und Planungen geht“. Hinzu kämen externe Faktoren, etwa die schwächelnde chinesische Wirtschaft.
Der BDI sieht auch keine schnelle Rückkehr zu Wachstum. „Blickt man auf die Stimmungsindikatoren in der deutschen Wirtschaft, dürfte es mit der Erholung noch etwas dauern“, zitierte das Portal aus der Konjunkturanalyse des Verbands. „Nicht nur die aktuelle Stimmung in den Unternehmen ist im Keller. Auch auf mittlere Frist ist noch keine Besserung in Sicht.“
Wirtschaftsprognose 2023: Rückkehr auf 2019-Niveau
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erwartet für das laufende Jahr einen Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um bis zu 0,5 Prozent. Dieser Rückgang wird auf Faktoren wie hohe Zinsen, steigende Energiekosten und eine schwache Exportlage zurückgeführt, die eine Belastung für die deutsche Wirtschaft darstellen.
Laut Prognose der IW-Experten wird die Wirtschaftsleistung bis zum Jahresende 2023 lediglich das Niveau von Ende 2019 erreichen. Für das 3. und 4. Quartal 2023 rechnen sie mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung.
Für das Jahr 2023 erwartet das arbeitgebernahe Institut im Durchschnitt 2,58 Millionen Arbeitslose, was einem Anstieg von 160.000 im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Arbeitslosenquote soll voraussichtlich auf über 5,5 Prozent steigen. Obwohl keine größeren Entlassungen erwartet werden, könnten Arbeitslose zunehmend Schwierigkeiten haben, eine neue Beschäftigung zu finden.