Nach der „Notfallrettung“ der schwer angeschlagenen Credit Suisse durch die Schweizer Großbank UBS zeichnet sich für europäische Banken und Versicherer am Montag erneut ein unruhiger Tag mit deutlichen Kursverlusten ab. Die Aktien der Credit Suisse selbst brachen in der Schweiz vorbörslich um über 60 Prozent ein auf 0,71 Franken. UBS-Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher hatte von einer „Notlösung“ für die Credit Suisse gesprochen. Zudem erhöhten sechs große Notenbanken ihre Schlagzahl zur Versorgung des Finanzsystems mit Dollar-Liquidität. Die Anleger sorgen sich inzwischen vor allem um das Engagement von Banken und Versicherern in Anleihen der Credit Suisse. Bei nachrangigen Anleihen, sogenannten AT1-Bonds, kommt es zu einem Zahlungsausfall. Die Deutsche Bank erklärte inzwischen, dass man „nahezu null“ in diesen Papieren investiert sei. Der Index der europäischen Bankenbranche, der Stoxx Europe 600 Banks, war in der Vorwoche bereits um 11,5 Prozent eingebrochen – im Zuge der Krise der US-Regionalbanken und der Verunsicherung hinsichtlich der Zukunft der Credit Suisse. Anfang des Monats hatte der Index in der Zinswende noch das höchste Niveau seit 2018 erklommen, bevor ihn die Krise der US-Regionalbanken und die Sorge um die Credit Suisse um insgesamt fast 18 Prozent zurückwarfen. Der Index der Versicherer war in der Vorwoche um mehr als 9 Prozent abgesackt.
Bankenkrise: Banken und Versicherungen mit weiteren Verlusten
20 März 2023
Die Credit Suisse wurde von der Großbank UBS gerettet, die Aktien der Schweizer Bank brachen dennoch ein. Auch die europäischen Banken- und Versicherungsindizes gaben deutlich nach. Anleger sind besorgt.
TRT Deutsch
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