Ifo: Ökonomen erwarten mittelfristig steigende Inflation – EZB unter Druck
Laut Ifo-Institut wird in diesem Jahr die Inflationsrate voraussichtlich über der EZB-Zielmarke von zwei Prozent liegen. In Deutschland rechnet das Institut mit 2,4 Prozent. Als Folge könnte die EZB sich mit weiteren Zinssenkungen zurückhalten.
Ifo: Ökonomen erwarten steigende Inflation – EZB unter Druck / Photo: DPA (DPA)

Internationale Ökonomen rechnen in diesem Jahr sowie mittelfristig weiterhin mit Inflationsraten über dem Ziel der Zentralbanken. Wie das Ifo-Institut und das Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik am Mittwoch mitteilten, rechnen sie in Deutschland in diesem Jahr mit 2,4 Prozent und in der Eurozone mit 2,6 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt zwei Prozent an und sieht bei dieser Marke Preisstabilität gegeben.

„Auch in der mittleren Frist wird eine Inflation über dem Ziel der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent erwartet“, erklärte Ifo-Forscher Niklas Potrafke zu den Zahlen. „Aufgrund dieser stagnierenden Inflationserwartungen könnten sich die Zentralbanken mit weiteren Zinssenkungen zurückhalten.“ Am Donnerstag findet die nächste EZB-Ratssitzung statt.

Das Ifo und das Schweizer Institut stützten sich auf eine vierteljährlich stattfindende Umfrage. Daran nahmen vom 17. September bis zum 1. Oktober 1514 Expertinnen und Experten aus 119 Ländern teil.

Sie gehen davon aus, dass die Inflation weltweit in diesem Jahr 4,0 Prozent erreichen könnte, im kommenden Jahr 3,9 Prozent und 2027 dann 3,6 Prozent. Und obwohl die Raten für Deutschland zuletzt unter zwei Prozent gelegen hatten, werden auch hier im kommenden Jahr 2,3 Prozent und 2027 noch 2,2 Prozent erwartet.

DPA