Bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio haben die Türkei und Deutschland bisher jeweils zwei Bronzemedaillen gewonnen. Seit Freitag liefern sich mehr als 10.000 Sportler aus 206 Ländern spannende Wettbewerbe in zahlreichen Sportarten.
Die erste Medaille für das türkische Olmypia-Team konnte am Sonntag der Taekwondo-Kämpfer Hakan Rençber in der Gewichtsklasse bis 68 kg gewinnen. Nach seinem Sieg gegen den Brasilianer Edival Pontes unterlag Rençber im Halbfinale Bradly Sinden und verpasste den Einzug ins Finale. In der Partie um die Bronzemedaille gewann der türkische Sportler schließlich gegen Nedzad Husic aus Bosnien und Herzegowina.
Am gleichen Tag konnte auch die Taekwondo-Kämpferin Hatice Kübra Ilgün in der Gewichtsklasse bis 57 kg eine Bronzemedaille für die Türkei holen. Nach ihrer Niederlage im Viertelfinale setzte sich Ilgün gegen Kimia Zenoorin Alizadeh vom Olympischen Flüchtlingsteam durch.
Bronzemedaillen für deutsche Sportler
Das deutsche Olympia-Team ist bei den Tokio-Spielen erfolgreicher als in Rio aus den Startlöchern gekommen. Mit dem Gewinn von zwei Bronzemedaillen am zweiten Wettkampftag wurde eine Fehlstart-Debatte wie vor fünf Jahren im Keim erstickt. „Für das Team D ist es ein schönes Auftakt-Wochenende gewesen. Zählbares verleiht immer Rückenwind“, sagte Teamchef Alfons Hörmann. Bei den Rio-Spielen 2016 war Deutschland an den ersten drei Tagen ohne Medaille geblieben. „Es wird aber naturgemäß weitere Chancen für Höhen und Tiefen geben“, so Hörmann.
Gefeiert werden konnten zunächst die beiden Medaillengewinne der Wasserspringer und Bogenschützen am Sonntag innerhalb von einer Stunde. „Das ist das, wofür wir fünf Jahre trainiert haben“, sagte Tina Punzel nach dem Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett mit Lena Hentschel an ihrer Seite. „Superschön und gar nicht in Worte zu fassen“, fügte sie happy hinzu. Zuletzt hatten in dieser Disziplin Ditte Kotzian und Heike Fischer 2008 in Peking ebenfalls Bronze geholt.
Die Lust auf mehr ist groß bei den Wasserspringern, die nicht nur mit Fahnenträger Patrick Hausding - er gewann 2008 Silber und 2016 Bronze - einen Anwärter auf einen der ersten drei Plätze haben. Wenn alles gut laufen würde, wäre noch „die eine oder andere Medaille drin“, verkündete Bundestrainer Lutz Buschkow nach dem unerwarteten Erfolg.
21 Jahre mussten die Bogenschützen auf eine Olympia-Medaille im Team warten. In Tokio landete die Mannschaft um Lisa Unruh den bronzenen Glückstreffer. Zusammen mit Michelle Kroppen und Charline Schwarz gewann das Trio im kleinen Finale gegen Belarus mit 5:1 (55:48, 53:51, 55:55) und holte damit die erste Edelplakette seit 2000 in Sydney. „Überwältigend! Arschbacken zusammen, Bäääm! Es war geil“, schwärmte Unruh und kündigte eine Pandemie-gemäße Party an: „Wir gönnen es uns heute richtig und spielen Karten.“