FC Bayern: Triple perfekt –  Ausschreitungen in Paris
Der FC Bayern schafft den Titel-Triple. Die Bayern und PSG verhielten sich wegen Corona-Auflagen zurückhaltend – die Fans der Mannschaften nicht. In Paris kam es zu Ausschreitungen, in München wurden Abstandsregeln nicht eingehalten.
Feuerwehrmänner löschen nach dem Champions-League-Finale ein brennendes Auto in der Nähe der Champs-Elysees in Paris. (AFP)

Der FC Bayern München schlägt im Champions-League-Finale Paris St. Germain (PSG) 1:0 und sichert sich damit den Titel. Nach der Niederlage im Champions-League-Finale gegen den FC Bayern haben enttäuschte PSG-Anhänger in der französischen Hauptstadt randaliert. Die Polizei nahm in der Nacht zu Montag 148 Menschen fest, wie sie auf Twitter mitteilte. Gewaltbereite Fans hatten Fahrzeuge in Brand gesetzt, auf Schaufenster eingeschlagen und Geschäfte verwüstet. Sie bewarfen Sicherheitskräfte mit Flaschen und Feuerwerkskörpern, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Französische Polizisten wiederum setzten Tränengas ein und feuerten mit Gummigeschossen. Die gewalttätigen Konfrontationen dauerten über Stunden an. Bereits während des Fußballspiels im Umfeld des Prinzenparks, dem Heimatstadion von PSG, hatten die Ausschreitungen begonnen. Sie weiteten sich danach auf den Prachtboulevard Champs-Elysées aus.

Mehr als 400 Bußgeldbescheide seien außerdem wegen des Verstoßes gegen die Corona-Maskenpflicht verhängt worden, teilte die Polizei mit.

Trotz der Corona-Pandemie hatten 5000 PSG-Fans im Prinzenpark die Übertragung des Finales verfolgen dürfen, das in Lissabon stattfand.

Bereits Ausschreitungen nach Finaleinzug

Bei den Siegesfeiern zum Finaleinzug des Pariser Fußballclubs PSG in der Champions League gab es bereits eine Eskalation. Nach Plünderungen und Gewalt nahm die Pariser Polizei 36 Menschen fest. Fast die Hälfte von ihnen wurde verdächtigt, Geschäfte auf dem Boulevard Champs-Elysées geplündert zu haben. Andere sollen die Sicherheitskräfte angegriffen haben.

Der französische Justizminister Eric Dupond-Moretti schrieb daraufhin dem Kurzbotschaftendienst Twitter gar davon, dass die Gewalttäter das PSG-Trikot „entehrt” hätten, das zuvor mit dem Finaleinzug „zum Stolz einer ganzen Stadt und sogar des ganzen Landes” geworden sei.

Keine Abstandsregeln bei Bayern-Fans

Mit Mundschutz und Fanschal oder hupend im Auto haben Tausende Anhänger des FC Bayern in München den Sieg ihrer Mannschaft im Finale der Champions League und das damit erreichte Triple gefeiert. Mehrere Tausend Fans kamen am späten Sonntagabend zur Leopoldstraße in der Innenstadt, die für Autokorsos bekannt und beliebt ist. Auch am Marienplatz versammelten sich nach Angaben der Polizei mehrere Hundert Menschen. Nicht immer wurden die geltenden Abstandsregeln eingehalten. Die Polizei war mit vielen Leuten im Einsatz.

Laut hupend fuhren manche in ihren Autos über die mehrspurige Strecke, andere gingen flaggenschwenkend an ihr entlang. Auf den Bürgersteigen bildeten sich immer wieder größere Gruppen von Menschen, die ausgelassen feierten, oft ohne Maske. In Bayern sind derzeit noch Sommerferien, weshalb einige Bewohner am Montagmorgen weder zur Schule noch zur Arbeit müssen.

Die Polizei sprach aber von einer ruhigen Lage. „Es hat sich im Laufe der Nacht dann relativ lautlos aufgelöst”, sagte der Sprecher. Mehr als 150 zusätzliche Einsatzkräfte im Vergleich zu einem durchschnittlichen Sonntagabend waren auf den Straßen. In orange-gelben Warnwesten gut sichtbar kontrollierten sie die Hygiene- und Abstandsregeln, die zur Eindämmung der Corona-Pandemie gelten.

Einsatz von Pyrotechnik und Feuerwerk

Die meisten Menschen reagierten sehr einsichtig, so die Polizei. Um die Leute an die Regeln zu erinnern, erfolgten immer wieder Lautsprecheransagen und gezielte Ansprachen durch die Polizisten, hieß es. Weil einige Menschen Pyrotechnik abgebrannt hätten, sei es jedoch zu vereinzelten Festnahmen gekommen.

Doch nicht nur in München wurde der Champions-League-Sieg des FC Bayern gefeiert. Auch im schwäbischen Mödingen (Landkreis Dillingen an der Donau) herrschte Feierlaune. Nun wird gegen einen 49 Jahre alten Mann wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz ermittelt, wie die Polizei am Montag mitteilte. Kurz nach Spielende am Sonntagabend hatte der Mann – laut Polizei im „Freudentaumel” – eine Feuerwerksbatterie gezündet. Je nach Feuerwerkstyp dürfen diese nur an Silvester und Neujahr verwendet werden, somit müsse nun ermittelt werden.

Agenturen