ESL-Geschäftsführer Ralf Reichert erwartet in Zeiten der Coronakrise einen eSport-Boom. „Ich bin fest davon überzeugt, dass der eSport in der Corona-Zeit noch neue Zielgruppen und mehr Fans gewinnen wird“, sagte der 45-Jährige: „Bis das finanziell einen Impact hat, dauert es sicher etwas länger als die Zeit der Krise selbst. Aber wie gesagt: Im Vergleich zu allen anderen Sportarten stehen wir herausragend gut da und werden viele neue Fans dazugewinnen.“
Dies soll sich im Idealfall auch auf die Übertragung in den „klassischen Medien“ auswirken. „Wir sehen in den vergangenen Jahren, dass eSport allgemein mehr anerkannt wird und in den klassischen Medien einen größeren Teil der Berichterstattung einnimmt. Dieser Trend ist mir persönlich natürlich viel zu langsam, aber er ist vorhanden“, betonte Reichert.
Ob La Liga, die Formel 1 oder die Bundesliga: In Zeiten der Corona-Pandemie tragen alle aktuell eSport-Wettbewerbe aus. „Und es werden diverse andere Sportarten folgen, mit denen wir übrigens auch im Austausch sind. Es wird einen Riesentrend vom klassischen Sport geben, in der Krise, in dieser Überbrückungszeit, einen noch deutlich stärkeren Fokus auf den eSport zu legen. Und da werden auch die Übertragungsmedien nachziehen“, meinte Reichert, der in den letzten Wochen deutlich höhere Zuschauerzahlen auf Streaming-Plattformen wie Twitch wahrnimmt. Teilweise haben sich diese sogar vervierfacht.
Auf die Frage, ob die Sportschau eSport übertragen solle, antwortet Reichert deswegen ganz deutlich: „Klar, die Antwort ist: Ja! Denn den eSport-Content gibt es weiterhin. Er findet statt. Liebe klassische Medien, wenn ihr Unterhaltung braucht, dann meldet Euch!“
Der Sport ruht - der eSport boomt
12 Apr. 2020
Die Corona-Krise hat positive Auswirkungen auf den eSport. „Bis das finanziell einen Impact hat, dauert es sicher etwas länger als die Zeit der Krise selbst“, meint ESL-Chef Reichert.
AFP
Ähnliche Nachrichten
Hertha BSC-Spieler Torunarigha Opfer rassistischer Beleidigungen
Bei dem DFB-Pokalspiel am Dienstag ist der Hertha BSC-Spieler Torunarigha Opfer rassistischer Beleidigungen geworden. Die FIFA fordert eine Null-Toleranz-Politik für Diskriminierung im Fußball und scharfe Sanktionen für rassistisches Verhalten.