Galatasaray brachte ihn nach Istanbul!
Galatasaray brachte im Jahr 1992 Murat Yakın nach Istanbul, um über seinen Transfer zu verhandeln. Der türkischstämmige Spieler verfolgte im Ali-Sami-Yen-Stadion die UEFA-Pokal-Begegnung zwischen Galatasaray und AS Rom von der Tribüne aus. Der Transfer von Yakın, der noch vor dem Spiel gemeinsam mit dem Verantwortlichen von Galatasaray, Abdurrahim Albayrak, posierte, kam dann doch nicht zustande.
Er nahm die schweizerische Staatsbürgerschaft an!
Murat Yakın, der 1994 die Staatsbürgerschaft der Schweiz annahm, wurde bald darauf in die Jugendnationalmannschaft der Schweiz berufen. Er stieg bis zur A-Nationalmannschaft auf und bestritt sein erstes Spiel für diese am 6. September 1994 gegen die Vereinigten Arabischen Emirate. Yakın, der aufgrund von Verletzungen bei den Partien der EM-Qualifikation 1996 zwischen der Türkei und der Schweiz nicht spielen konnte, gab vor dem Spiel beider Mannschaften am 14. Dezember 1994 ein Interview, in dem er sagte: „Ich möchte, dass das Spiel unentschieden endet, denn wenn einer gewinnen würde, wäre ich sehr traurig.“
Auch Beşiktaş wollte ihn holen!
Die zweite türkische Mannschaft, die den Transfer von Murat Yakın abschließen wollte, war Beşiktaş. Die Mannschaft beendete die Saison 1994/1995 als Meister und wollte dem Wunsch von Trainer Christoph Daum folgend Murat Yakın nach Istanbul holen. Doch nachdem sich Beşiktaş nicht für die Champions League qualifizieren konnte und die Kosten für den Spieler zu hoch waren, rückte man wieder von der Idee ab.
Er spielte in Stuttgart unter Löw!
In der Saison 1997/1998 wechselte Murat Yakın zum VfB Stuttgart, der unter der Leitung von Trainer Joachim Löw stand. Yakın, der in der besagten Saison mit Stuttgart im Finale des UEFA-Pokals der Pokalsieger stand und im Halbfinale des DFB-Pokals auflief, beendete seine dortige Karriere mit 34 Pflichtspielen.
Auf Löws Wunsch wurde er zu Fenerbahçe geholt!
Als Joachim Löw in der Saison 1998/1999 sein Amt als Trainer von Fenerbahçe antrat, initiierte er seinen Wunschtransfer von Murat Yakın nach Istanbul. Bei Fenerbahçe unterschrieb der türkischstämmige Spieler einen Zwei-Jahres-Vertrag für 10,5 Millionen DM. Bei der Zeremonie zur Vertragsunterzeichnung war auch Joachim Löw anwesend. Sein erstes Spiel für Fenerbahçe bestritt Yakın am 1. August 1998 beim Pokalspiel des türkischen Sportjournalistenverbandes gegen Beşiktaş. Fenerbahçe beendete die Hinrunde der Saison 1998/1999 als Tabellenführer, doch beim Auswärtsspiel am 19. Februar 1999 gegen Samsunspor brach das bis dahin derart harmonisch eingespielte Mittelfeld von Fenerbahçe um Metin Diyadin, Murat Yakın und John Moshoeu zusammen. Zunächst erlitt Metin Diyadin durch ein hartes Foul von Vural Korkmaz einen Beinbruch, woraufhin die Saison für ihn gelaufen war, und gegen Ende des Spiels sah Murat Yakın aufgrund eines Tritts gegen Celil Sagir die Rote Karte und wurde für zwei Spiele gesperrt. Im ersten Spiel ohne Diyadin und Yakın verlor Fenerbahçe die Tabellenführung an Galatasaray und beendete die Saison am Ende sogar auf dem dritten Platz.
Die Trennung von Fenerbahçe
Das Erdbeben, das am 17. August 1999 die Marmara-Region der Türkei erschütterte, traf auch Murat Yakın sehr hart. Er erlebte das Erdbeben in seiner Wohnung, die sich in der 24. Etage eines Hochhauses befand. Während der Unterbrechung der Süper Lig fuhren die Spieler von Fenerbahçe in die Erdbebenregion, um die Opfer moralisch zu unterstützen, doch Murat Yakın nahm daran nicht teil und flog mit Erlaubnis von Trainer Ridvan Dilmen in die Schweiz, weil er Angst vor Erdbeben hatte.
Nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Süper Lig kam Yakın in die Türkei und lief gleich im ersten Spiel am 12. September 1999 gegen Altay auf. Die Woche darauf beim Spiel gegen Istanbulspor spielte er wegen einer vorgeblichen Verletzung nicht und kehrte in die Schweiz zurück. Aufgrund dieses undisziplinierten Verhaltens verhängte Fenerbahçe eine Geldstrafe in Höhe von 50 Milliarden TL gegen ihn. Diese Strafe war die bis dahin höchste Strafe, die der Verein je ausgesprochen hatte. Das Spiel gegen MTK Budapest am 30. September 1999, bei dem sich Fenerbahçe aus dem UEFA-Pokal verabschiedete, war das letzte Spiel von Yakın für Fenerbahçe; danach kehrt er endgültig in die Schweiz zurück.
Die FIFA beschloss die Zahlung der Geldstrafe an die Erdbebenopfer!
Fenerbahçe suspendierte Yakın, weil dieser nicht zurückkehrte, und legte Beschwerde bei der FIFA ein. In der Zwischenzeit unterschrieb Murat Yakın einen neuen Vertrag beim Bundesligisten Kaiserslautern, der ab der Saison 2000/2001 wirksam sein sollte. Mit der Einwilligung von Kaiserslautern bekam Yakın eine befristete Beurlaubung und beendete dann die Saison 1999/2000 in Basel. Die FIFA fällte am 22. März 2000 ihre Entscheidung in der Auseinandersetzung zwischen Fenerbahçe und Murat Yakın und verurteilte letztgenannten zu einer Geldstrafe von 450.000 DM. Auf Vorschlag von Fenerbahçe beschloss die FIFA, dass er einen Anteil in Höhe von 150.000 DM an die Erdbebenopfer vom 17. August 1999 spenden sollte. Auch wurde entschieden, dass Kaiserslautern 8,5 Millionen DM an Fenerbahçe zu zahlen hat, doch nach langem Ringen konnte Fenerbahçe am 21. Dezember 2001 lediglich einen Bruchteil dieser Summe vereinnahmen. In der Zwischenzeit verließ Murat Yakın Kaiserslautern und wechselte nach Basel.
Er hatte in Malatya mit einer Pfändung zu kämpfen!
Murat Yakın kam 2003 mit seiner Mannschaft zu einem UEFA-Pokal-Spiel in die Türkei. Gemeinsam mit seinem Bruder Hakan Yakın sorgte er für den 2:0 Sieg seiner Mannschaft gegen Malatyaspor, wobei dort in seinem Hotelzimmer aufgrund von Mietschulden noch aus seiner Zeit in Istanbul seine Armbanduhr und 100 Schweizer Franken beschlagnahmt wurden. Die Brüder Murat und Hakan Yakın, die auch im Besitz der türkischen Staatsbürgerschaft waren, wurden darüber hinaus in Malatya wegen Ungereimtheiten bezüglich ihres Militärdienstes kurzzeitig sogar festgenommen, aber dann später wieder freigelassen. Murat Yakın, der 49 Mal das Trikot der schweizerischen Nationalmannschaft trug, beendete seine Karriere im Jahr 2005 in Basel.