Mit schwarzen Trikots hat Brasiliens Fußball-Nationalmannschaft ihrem Protest gegen Rassismus Ausdruck verliehen. Beim 4:1 (2:1) im Länderspiel gegen Guinea spielte die Seleção am Samstag in Barcelona in der ersten Halbzeit ganz in Schwarz. In der zweiten Hälfte trugen die Südamerikaner wieder das traditionelle Kanariengelb.
„In 109 Jahren Geschichte ist die brasilianische Nationalmannschaft noch nie mit einem schwarzen Trikot angetreten“, hieß es in einer Mitteilung des brasilianischen Fußball-Verbandes CB. Viele der Nationalspieler hatten als Zeichen gegen Rassismus auch auf dem Rasen im Stadion von Espanyol Barcelona gekniet, bevor der Ball rollte. „Mit Rassismus gibt es kein Spiel“, lautete das Motto der CBF.
Der brasilianische Real-Madrid-Star Vinicius Junior war in Spanien in der Vergangenheit wiederholt verunglimpft worden. FIFA-Präsident Gianni Infantino kündigte am Donnerstag an, dass Vinicius Jr. eine neue Task Force des Fußball-Weltverbandes im Kampf gegen Rassismus anführen solle.
Anstelle des verletzten Superstars Neymar trug Vinicius Jr. bei Brasilien die Nummer zehn. Per Elfmeter traf der Stürmer gegen Guinea in der 88. Minute zudem zum Endstand. Die weiteren brasilianischen Treffer erzielten der Ex-Hoffenheimer Joelinton in seinem ersten Spiel für Brasilien (27.), Rodrygo (30.) und Éder Militao (47.). Serhou Girassy gelang in der 36. Minute Guineas zwischenzeitlicher Anschlusstreffer zum 1:2.
Beim Spiel gegen Senegal in Lissabon am Dienstag will die vom früheren Bundesliga-Profi Ramon Menezes trainierte Seleção ihre Kampagne gegen den Rassismus fortsetzen.